Die Tonkabohne

Obwohl die Bezeichnung Tonkabohne und ihre Einteilung als Schmetterlingsblütler eine Beziehung zur Hülsenfrucht vermuten lassen, ist diese Annahme falsch. Vielmehr werden als Tonkabohnen die Samen der Tonkafrucht bezeichnet, diese wächst in Teilen der Karibik und in Südamerika am Tonkabaum. Die Tonkabohne wird als Gewürz verwendet, wobei sie aufgrund ihrer Intensität und ihrer teilweise bedenklichen Inhaltsstoffe sehr sparsam eingesetzt wird.

Von Claudia Haut

Merkmale

Die Tonkabohne hat trotz ihrer Einteilung als Schmetterlingsblütler nicht viel mit der Bohne als Hülsenfrucht gemein. Zwar handelt es sich auch bei ihr um einen Samen, allerdings ist dieser im Gegensatz zur tatsächlichen Bohne sehr hart. Er befindet sich auch nicht in einer Hülse, sondern in der Tonkafrucht, die in Südamerika sowie in der Karibik an Bäumen wächst.

Der Tonkabohne werden mythische Eigenschaften nachgesagt, insbesondere soll sie hypnotisierend und erotisierend wirken. Daher verwendet man sie beispielsweise als Räuchersubstanz oder als Aromastoff in der Parfum- und der Tabakherstellung.

  • Während die Bohnen der Hülsenfrüchte eine nierenförmige Form besitzen,
  • sehen Tonkabohnen mandelförmig aus.

Verwendungsmöglichkeiten

In der Küche können Tonkabohnen als Gewürz eingesetzt werden. Sie haben einen vanilleähnlichen Geschmack. Daher eignen sie sich zur Verfeinerung von Desserts und Kuchen. Sie können gerieben oder im Stück in Milch aufgekocht werden.

Auch alkoholische Getränke können durch die Beigabe von Tonkabohnen eine besondere Note erhalten. Allerdings muss sparsam dosiert werden, damit der Geschmack der Tonkabohne nicht dominiert.

Cumarin

Auch aus einem anderen Grund muss die Tonkabohne behutsam eingesetzt werden. Sie enthält Cumarin. Dieser Inhaltsstoff wirkt in höheren Dosen giftig und steht im Verdacht, Krebs auszulösen. In einigen Ländern, beispielsweise in den USA, ist die Verwendung der Tonkabohne verboten.

Für die Dosierung der so genannten "mexikanischen Vanille" in Deutschland wurden Höchstwerte festgelegt. Je nach Art des Lebensmittels kann die erlaubte Menge an Cumarin zwischen 5 und 50 Milligramm pro Kilogramm Lebensmittel liegen.