Zu viel Spielzeug im Kinderzimmer schadet der Spielqualität

Kinder sollten nicht mit Spielzeuggeschenken überhäuft werden

Von Cornelia Scherpe
7. Dezember 2018

Eltern, Verwandte und Freunde der Familie wollen dem Nachwuchs gern Spielzeug schenken, das bei den Kleinen gut ankommt. Am liebsten sollen sich die Verpackungen unterm Baum stapeln. Doch wer schon länger die leise Stimme im Hinterkopf hatte, dass weniger auch mehr sein kann, liegt einer aktuellen Studie zufolge damit richtig. Forscher haben untersucht, wie sich die Menge von Spielsachen im Kinderzimmer auf die Spielqualität auswirkt und kommen zu einem deutlichen Fazit: Es ist besser, weniger zu schenken!

Studie zum Spielverhalten bei wenig und viel Spielzeug

Für die Untersuchung bereiteten die Forscher einen Spielraum vor, der mit Spielzeug aus vier Kategorien bestückt wurde. Es gab

  • pädagogische Dinge wie Formen- und Zahlspiele,
  • fantasievolle Sachen, um Rollenspiele zu ermöglichen,
  • Spielzeug für kleine Forscher und Forscherinnen (etwa mit Schaltern zum Aktivieren) und
  • mobile Klassiker wie kleine Fahrzeuge.

Der Raum wurde einmal mit nur je einem Spielzeug pro Kategorie gefüllt und einmal mit je vier Exemplaren. Die 36 teilnehmenden Kleinkinder bis 30 Monate konnten also in einem Durchgang aus vier und im zweiten Durchlauf aus 16 Spielsachen wählen.

Gemessen wurde nun zum einen, wie lange ein Kind sich jedem Spielzeug widmete und zum anderen, auf welche Art es damit interagierte.

Weniger Spielzeug fördert die Kreativität

Es wurde deutlich, dass in einem vollen Spielraum die Aufmerksamkeit nie lange auf einer Sache blieb. Bei nur vier Spielzeugen beschäftigten sich die Jungen und Mädchen hingegen länger mit jedem Einzelteil und zeigten dabei mehr Kreativität.

Für die Forscher steht damit fest, dass ein überfülltes Kinderzimmer keineswegs ein glücklicheres Kind macht. Zwar kann eine Beobachtungsstudie mit Kleinkindern nicht sagen, dass wenig Spielzeug automatisch gesünder ist, doch zumindest wird offenbar mit einem Plus an Sachen schneller für Ablenkung gesorgt. Das könnte durchaus dazu führen, dass manche Kinder schneller überfordert sind.