Online-Apotheke: Vor- und Nachteile und Ablauf der Bestellung

Über eine Versandapotheke können bestimmte Arzneimittel leicht und preisgünstig bestellt werden. Doch wie funktioniert eine Bestellung und was ist dabei zu beachten?

Von Jens Hirseland

Als Versandapotheken oder Online-Apotheken bezeichnet man Apotheken, die ihre Arzneimittel per Post versenden. Die Medikamente können in der Regel per Internet oder telefonisch vom Kunden bestellt werden.

Seit 2004 sind auch in Deutschland Versandapotheken zugelassen. In den letzten Jahren entstanden daraufhin ca. zwanzig größere und 1.400 kleinere Online-Apotheken. Hinter jeder Versandapotheke muss jedoch eine richtige Apotheke mit einem Ladengeschäft stehen, damit sie die Erlaubnis zum Versandhandel mit Arzneimitteln erhält.

Vorteile einer Online-Apotheke

  • Vor allem Menschen, die regelmäßig auf Medikamente angewiesen sind, wie zum Beispiel Senioren oder chronisch Kranke, profitieren von der Zunahme der Online-Apotheken, da sie nicht extra den Gang zur nächsten Apotheke antreten müssen.

  • Darüber hinaus können aufgrund günstiger Angebote wie z.B. Rabattsysteme oder Gutscheinmodelle bis zu dreißig Prozent an Kosten eingespart werden.

Da es jedoch mittlerweile mehr als zwanzig große und 1.400 kleine Versandapotheken gibt, können Qualität und Preise von Apotheke zu Apotheke sehr unterschiedlich sein. Daher sollte man auf einige Dinge achten, wenn man eine Bestellung in einer Online-Apotheke aufgibt.

Bestellvorgang

Grundsätzlich ist die Bestellung bei einer Versandapotheke sehr einfach und funktioniert genauso wie beim herkömmlichen Versandhandel. Die Online-Apotheken bieten Internetseiten an, auf denen die Auswahl an Arzneimitteln aufgeführt wird. Hat man das gewünschte Medikament gefunden, bestellt man es einfach mit einem Klick.

Anmeldung

Zuvor benötigt man allerdings ein Benutzerkonto, in das man seine persönlichen Daten wie

  • Name
  • Adresse und
  • Bankdaten

eingibt. Um Probleme bei der Lieferung zu vermeiden, sollte man sich vergewissern, dass man es mit einem seriösen Anbieter zu tun hat. Auf der Internetseite des Betreibers müssen

  • der Name des Apothekers
  • die Adresse der dahinter stehenden Apotheke
  • die zuständige Apothekenkammer sowie
  • die zuständige Aufsichtsbehörde

stehen. Ist dies der Fall, kann man von einem seriösen Anbieter ausgehen.

Lieferung und mögliche Wartezeiten

In der Regel sollte die Lieferung eines bestellten Medikaments innerhalb von zwei Werktagen erfolgen. Bei rezeptpflichtigen Arzneimitteln muss jedoch zuvor das Original-Rezept des Arztes an die Apotheke geschickt werden, sodass hier mit einer längeren Wartezeit zu rechnen ist. Kopien per E-Mail oder Fax sind nicht zulässig.

Alternativ zum Internet kann man seine Bestellung auch per Telefon aufgeben. Dabei müssen jedoch die Öffnungszeiten der Apotheke berücksichtigt werden.

Bezahlung und Beratung

Die Bezahlung der Ware erfolgt oftmals auf verschiedenen Wegen wie zum Beispiel per

  • Nachnahme
  • Bankeinzug
  • Rechnung
  • Kreditkarte oder
  • Vorkasse.

Daher sollte man, bevor man eine Bestellung bei einer Versandapotheke aufgibt, genau ausrechnen, ob sich der Aufwand lohnt oder ob nicht doch die Apotheke um die Ecke günstiger ist. Bei der Bestellung sollte man auch auf die Höhe der Versandkosten achten. Diese können von Apotheke zu Apotheke unterschiedlich sein. Verschreibungspflichtige Mittel werden in den meisten Fällen versandkostenfrei ausgeliefert.

Genau wie die herkömmlichen Apotheken müssen auch Online-Apotheken den Kunden bei Fragen zu den Medikamenten umfassend und kompetent beraten. Bei einer schlechten Beratung sollte man die Versandapotheke umgehend wechseln. Allerdings sollte man seine Medikamente besser in deutschen Versandapotheken bestellen, da diese staatlicher Kontrolle und strengen Gesetzesvorschriften unterliegen, um die Lieferung von gefälschten Medikamenten zu verhindern.