Wegschauen beim Spritzen senkt den Schmerz

Von Melanie Ruch
16. Mai 2012

Wer Wegschaut, wenn er beim Arzt eine Spritze bekommt, empfindet tatsächlich weniger Schmerz, wie Forscher der Berliner Charité in einem Versuch herausgefunden haben. Die Probanden bekamen einen Bildschirm über die Hand gelegt, auf dem sie kurze Filme zu sehen bekamen, sodass es für die Teilnehmer so aussah als ob ihre eigene Hand Teil des Films war.

In einem der Filme wurde eine Injektion gesetzt, in einem anderen wurde die Haut lediglich mit einem Wattestäbchen berührt und im dritten war nur eine Hand zu sehen. Zu jedem der Filme bekamen die Probanden mehr oder weniger schmerzhafte Stromstöße in ihre Hand. Die Forscher stellten fest, dass die Patienten deutlich mehr Scherz empfanden, wenn sie den Film mit der Injektion sahen, egal ob der Stromstoß selbst schmerzhaft oder eher mild war. Auch zeigte sich, dass sich die Erwatung der Patienten ebenfalls auf ihr Schmerzempfinden auswirkt.

Wenn die Forscher den Probanden vorgaukelten, dass der Stromstoß beim Film mit dem Wattestäbchen schmerzhaft sei, empfanden die Probanden beim Wattestäbchen-Film größeren Schmerz auch wenn der Stromstoß nur gering war.