3D-Drucker rettet Leben: Baby erhält Kunststoff-Implantant aus dem Drucker

Von Nicole Freialdenhoven
31. Mai 2013

3D-Drucker sind derzeit der letzte Schrei in der Technik: Mit ihrer Hilfe können unzählige Gegenstände auf dreidimensionalem Weg reproduziert werden. Auch in der Medizin kommen 3D-Drucker mittlerweile zum Einsatz. Einem Team der Michigan University in den USA gelang es nun sogar, einen Kunststoff-Splint mit dem 3D-Drucker zu erzeugen, der einem Baby das Leben rettete.

Der fünf Monate alte Säugling litt unter Tracheomalazie, einer Instabilität der Hauptbronchie, die zu regelmäßigem Kollabieren führte. Der Erstickungstod in Folge der kollabierten Bronchie schien nur noch eine Frage der Zeit - bis die Mediziner auf die Idee kamen, ein Implantat aus dem 3D-Drucker zu entwickeln, das die Bronchien unterstützt. Mit Hilfe einer Computertomographie des Säuglings konnte ein exakt passendes Implantant konstruiert werden, das aus Polycaprolacton besteht, einem Polymer, das sich nach drei Jahren von selbst auflösen wird.

Mittlerweile ist das Kind 18 Monate halt und seine Luftröhre hat sich normal entwickelt. Mediziner hoffen, dass sich mit dem 3D-Drucker in Zukunft auch andere Teile des Körpers nachmodellieren und einsetzen lassen. So wurden bereits in ersten Studien Strukturen von Nasen und Ohren hergestellt, sowie menschliche Wirbel, Röhrenknochen und sogar Schädel.