Europäische Arzneimittelagentur steht hinter der Antibabypille

Von Cornelia Scherpe
28. November 2013

Die Europäische Arzneimittelagentur EMA will in naher Zukunft ihre Fachinformationen über die Antibabypille auf einen neuen Stand bringen. Gemeint sind dabei alle Pillen, die als Kombi-Präparate auf dem Markt sind. Diese enthalten zum einen ein Östrogen und zum anderen ein Gestagen.

Pillen der zweiten Generation besser als dritte Generation

Allgemein steht die EMA hinter den Antibabypillen und sieht den Nutzen als sehr hoch an. Er überwiegt ihrer Meinung nach die Risiken, doch auch auf diese will man in der aktualisierten Information in jedem Fall hinweisen. Vor allen Dingen soll auf die zum Teil doch sehr großen Unterschiede zwischen Pillen der einzelnen Generationen eingegangen werden. So sind Präparate der zweiten Generation in jedem Fall zu bevorzugen, weil gerade das Risiko tödlicher Nebenwirkungen wie Thrombosen, Schlaganfälle und Herzinfarkte hier geringer ist als bei Pillen der dritten Generation.

Unterschiedliche Thrombosegefahr

Die Zahlen dazu: Von gesunden Frauen, die auf die Pille verzichten, erleiden zwei von 100.000 jedes Jahr eine Thrombose. Unter Einnahme von Pillen der zweiten Generation sind es fünf bis sieben von 100.000 Frauen. In der dritten Generation liegt man dagegen schon bei sechs bis zwölf von 100.000 Frauen. Das Risiko steigt also um ein Vielfaches!

Für die neuesten Pillen der vierten Generation liegen derzeit noch nicht genügend Erfahrungswerte vor, um das Risiko einzuschätzen, daher lässt die EMA sie vorerst außen vor.

Wenig Östrogen empfohlen

Laut EMA gilt der Leitsatz: Je weniger Östrogen, desto besser. Jede Frau sollte daher bemüht sein, dass ihre Pille so wenig Östrogen wie möglich enthält und als Gestagen sollte der Wirkstoff "Levonorgestrel" aus der zweiten Generation bevorzugt werden. Wenig Östrogen plus Levonorgestrel ist die Pille, die am seltensten zu tödlichen Ereignissen oder schweren Behinderungen führt.