Das Problem der Generika - immer mehr Medikamente sind nachgemacht

Von Cornelia Scherpe
7. März 2013

Man spricht von Generika, wenn man aussagen möchte, dass es sich beim einem Medikament nicht mehr um das Original handelt. Jedes neu gefundene Mittel wird zunächst unter ein Patent gestellt. Nur der erste Hersteller darf es dann verkaufen und macht entsprechend einen riesigen Umsatz. Die Medikamentenpatente sind jedoch nach genau 20 Jahren abgelaufen. Nun wird das Mittel frei für andere Hersteller und diese produzieren dann unter anderem Namen ein Generika.

Diese Medikamente besitzen zwar die gleichen Wirkstoffe, doch sie können sich durch andere Dinge unterscheiden. Beispielsweise werden andere Bindemittel verwendet, um den Preis nach unten zu drücken. Das bedeutet zwar nicht zwangsläufig, dass alle billigeren Generika gleichzeitig auch schlechter als das Original sind, doch es kann durchaus vorkommen, dass ein Patient sein jahrelang vertragenes Mittel plötzlich nicht mehr ohne weiteres einnehmen kann. Schuld ist dann ein Problem mit den Zusatzstoffen.

In Deutschland befinden wir uns derzeit in einer Abwärtsspirale, denn das Gesundheitswesen ist teuer. Der Preisfaktor führt dazu, dass die Ärzte von den Kassen dazu verpflichtet werden, in vielen Fällen die billigsten Mittel aufzuschreiben. Rund 89 Prozent aller verordneten Mittel müssen heute Generika sein.

Wer an einer chronischen Krankheit leidet und seit 20 Jahren ein Medikament genommen hat, muss sich plötzlich der Tatsache gegenüber sehen, dass das Patent abgelaufen ist und der Arzt nun in der Pflicht steht, die billigste Generika-Variante zu verordnen. Wer dennoch auf das gewohnte Mittel besteht, der hat keine andere Wahl, als ein Privatrezept zu verlangen und folglich den kompletten Preis selbst zu zahlen.