Gefahren des Medikamenten-Cocktails - das Risiko für Wechselwirkungen steigt

Von Cornelia Scherpe
9. Oktober 2012

Jedes Medikament birgt immer auch potentielle Nebenwirkungen. Allerdings gibt es nicht nur diese, sondern auch die sogenannten Wechselwirkungen. Davon spricht man, wenn mehrere Medikamente gleichzeitig eingenommen werden müssen und diese Mittel potentiell aufeinander reagieren könnten.

Solche Wechselwirkungen können harmlos sein, sie können aber auch je nach Medikamenten-Cocktail lebensgefährliche Folgen haben. Zum Beispiel kann das sehr gängige Schmerzmittel Ibuprofen dafür sorgen, dass die Wirkung eines Betablockers (zur Senkung des Blutdrucks) gleich null wird. Wer also ohne Wissen des Arztes zu den Schmerzmitteln greift, kann sich in Lebensgefahr bringen, wenn der nötige Betablocker nicht wirken kann.

Da viele Beipackzettel sehr lang sind und für den Laien durchaus missverständlich sein können, sollte man immer mit dem Arzt absprechen, welche Mittel man zusammen einnimmt. Gerade von rezeptfreien Medikamenten, die man sich selbst gekauft hat, kann der Arzt nichts wissen, wenn man ihm nicht davon erzählt. Am besten bringt man daher eine Liste der Medikamente mit, die man sich selbst gekauft hat.

Gerade Senioren sollten besondere Vorsicht walten lassen, denn Studien haben ergeben, dass mit zunehmenden Alter auch die Heftigkeit und die Häufigkeit von Wechselwirkungen zunimmt. Es sind aber vor allen Dingen die Patienten über 60 Jahren die mindestens drei Medikamente am Tag einnehmen müssen. In vielen Fällen wird es dann nötig, dass man gemeinsam mit dem Arzt abwägt, wann das Risiko den erhofften Nutzen überwiegt und dann von der gleichzeitigen Einnahme von verschiedenen Medikamenten absehen.