Silber als Medikament doch ungeeignet - es tötet nicht nur Keime, sondern verletzt auch Zellen

Von Cornelia Scherpe
17. September 2012

Silber besitzt eine hohe antibakterielle Wirkung. Genau aus diesem Grund wird es in der Medizin gern in diversen Bereichen eingesetzt. Man betrachtete es als gutes aber auch schonendes Mittel, da es als relativ harmlos für den Körper angesehen wurde. Diese Meinung muss nun aber revidiert werden.

Auch die geringen Mengen, die bisher gern in diversen Medikamenten zum Einsatz kommen, wirken sich negativ auf die Zellen aus. Außerdem ist die Wirkung dieser Dosierungen gar nicht so groß, wie bisher berechnet wurde. Im menschlichen Blut existiert ein Protein, das die Wirkung des Silbers auf die Bakterien reduziert. Es kann also gar nicht so antibakteriell wirken, wie in Studien ermittelt wurde.

Beide Erkenntnisse stammen aus einer deutschen Studie. Im Labor testete man die abtötende Wirkung auf diverse Bakterien und konnte diese auch bestätigen. Arbeitete man nun aber zusätzlich mit Zellen, so sah man, dass auch diese beschädigt wurden. Nun gab man zusätzlich noch Albumin im Test dazu, das Bluteiweiß, und auf der Stelle verschlechterte sich die Wirkung des Silbers. Eine Reihe an Untersuchungen zeigte, dass der Nutzen des Silbers nun doch sehr viel kleiner ist.

Bedenkt man, dass der neu ermittelte Schaden nicht gerade gering ausfällt, müssen die Forscher von dem weiteren Einsatz der Silber-Medikamente abraten. Das Verhältnis zwischen Nutzen und Risiko hat sich extrem verschoben, so die Wissenschaftler. Aktuell wird auch untersucht, wie es sich mit den Materialien Zink, Magnesium und Eisen verhält. Ob sie für die zukünftige Therapie eher in Frage kommen, soll bald bekannt werden.