Krankenkassen streichen Zuzahlungen: Mehrkosten für Medikamente drohen

Von Nicole Freialdenhoven
3. Juli 2014

Vielen Patienten droht in den nächsten Monaten ein Preisschock in der Apotheke: Weil die Krankenkassen zum 1.Juli die Erstattungsbeiträge für zahlreiche Medikamente senken, müssen Patienten die Kosten nun selbst übernehmen. Insgesamt sinkt die Zahl der zuzahlungsbefreiten Medikamente von knapp 15 Prozent auf unter 10 Prozent. Bei 1800 bislang zuzahlungsbefreiten Medikamenten werden ab jetzt Beträge zwischen fünf und zehn Euro in der Apotheke fällig.

Ursache der Reduktion zuzahlungsbefreiter Medikamente

Schuld daran sind die Festbeträge, die von den Krankenkassen regelmäßig überprüft werden. Werden sie als zu hoch beurteilt, folgt in der Regel eine Absenkung, die jedoch nicht von den Pharmaunternehmen mitgetragen wird. Senken diese also ihre Herstellerpreise nicht, müssen die Patienten für die neue Differenz aufkommen. Die Pharmaunternehmen verweisen darauf, dass sie keinen Spielraum für Preissenkungen haben.

Regelungen in bestimmten Fällen

Insgesamt zahlten deutsche Patienten allein im letzten Jahr etwa zwei Milliarden Euro aus eigener Tasche. Allerdings gelten nach wie vor bestimmte Grenzen: Sobald die Zuzahlungen zwei Prozent des Jahreseinkommens überschritten haben, können sich die Betroffenen von weiteren Zuzahlungen befreien lassen. Chronisch Kranke zahlen sogar nur bis zu einem Prozent der Jahreseinkünfte.