Apotheker per Video - Neuheit hilft Dorfbewohnern bei Krankheit

Auskunft und Medikamente durch Videobotschaft - die CoBox überzeugt Kunden und Ärzte

Von Jutta Baur
9. Mai 2011

Ruppertshain im Taunus ist ärztlich gut versorgt. Im 2.300 Einwohner zählenden Dorf haben sich immerhin zwei Ärzte niedergelassen. Wenn diese Mediziner allerdings Rezepte ausschreiben, gab es bis vor kurzem, besonders für unmotorisierte Dörfler, ein Problem. Die nächste Apotheke befand sich in Königstein und dorthin musste man jedes Mal fahren, wenn man Medikamente brauchte.

Die CoBox mit Apotheker

Das hat nunmehr ein Ende. Ein Video-Apotheker ist jetzt in Ruppertshain für Patienten da. Er berät, bearbeitet Rezepte und schickt die entsprechenden Arzneien am selben Tag ins Haus. Was sich beinahe unglaublich anhört, ist dank moderner Technik möglich.

Grundlage bildet die sogenannte "CoBox", ein Raum von ca. zwei mal zwei Metern. Dort befindet sich ein Scanner, Drucker und als wichtigstes Requisit ein 103 cm großer Monitor, samt Kamera. Das Rezept wird eingelesen, mit EC-Karte bezahlt und umgehend an den Kunden ausgeliefert.

Besteht Beratungsbedarf, kann über den Monitor vis-à-vis mit dem Apotheker gesprochen werden. Durch die Kamera kommt es zu einem persönlichen Austausch in privater Atmosphäre.

Sicherheit entsteht auch durch das System der Übermittlung. Es handelt sich dabei um eine Satellitenverbindung, die verschlüsselt arbeitet.

Ruppertshain ist bereits die zweite Gemeinde in Deutschland, die mit einer "CoBox" ausgestattet ist. Im letzten September startete ein Pilotprojekt im Rotenburger Herzzentrum. Demnächst sollen weitere Video-Apotheken folgen.