Schutz vor HIV - antiretrovirale Therapie scheint erfolgreich

Von Cornelia Scherpe
27. Dezember 2011

Es ist ein Durchbruch für die Medizin: eine antiretrovirale Therapie scheint wirklich wirksam vor HIV zu schützen. Menschen, die mit einem Infizierten zusammen leben, können durch die Therapie wirksam vor einer Ansteckung geschützt werden. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie mit 1.763 Paaren. Sie stammten von verschiedenen Kontinenten, um verschiedene Völkergruppen einzubinden: USA und Lateinamerika, Asien und Afrika.

Während ein Partner das HI-Virus in sich trug, war der andere noch nicht erkrankt. Die Therapie wurde bei dem gesunden Partner durchgeführt und schützte fast jeden erfolgreich. Es wurde ein Behandlungserfolg von 96 Prozent erzielt. Experten sind sich einig, dass dies der wissenschaftlichste Erfolg überhaupt im Jahr 2011 ist. Bei den Test-Paaren hatte allerdings der infizierte Part noch ein recht aktives Immunsystem. Dies bedeutet, sie hatten pro einem Kubikmillimeter Blut jeweils maximal 550 CD4-positive Zellen in sich. Kritiker warnen daher davor, den Erfolg zu sehr zu feiern und zu viel Hoffnung zu haben.

Bei mehr Viren im Blut, könnten die erfreulichen Ergebnisse durchaus noch relativiert werden. Dennoch hofft man, auf dem richtigen Weg zu einer guten HIV-Prävention zu sein. Noch immer werden 80 Prozent aller Ansteckungen durch Sex übertragen. Diese medikamentöse Vorsorge könnte dies ändern.