Nicht zu früh absetzen: Anti-Depressiva wirken nicht unmittelbar

Von Kathrin Müller
15. August 2011

Wer Antidepressiva einnimmt und sich wundert, dass der gewünschte Effekt nicht einsetzt, sollte geduldig sein. Die Stimmungsaufheller entfalten ihre Wirkung oft erst spät, ihre Nebenwirkungen wie Mundtrockenheit oder Gewichtszunahme treten dagegen schneller ein. Dennoch sollte nicht an der Wirksamkeit des Medikaments gezweifelt werden und es auf keinen Fall zu früh abgesetzt werden, sondern zunächst abgewartet und die Behandlung fortgesetzt werden. Wem das Warten zu lange dauert, der sollte seinen Arzt aufsuchen - dieser kann auch ein schneller wirkendes Anti-Depressivum verschreiben.

Eine mögliche Abhängigkeit ist bei Anti-Depressiva im Gegensatz zu anderen Psychopharmaka nicht zu erwarten. Dennoch fürchten viele Patienten eben dies und setzen ihr Medikament ab, sobald sich ihr seelischer Zustand verbessert hat. Dies sollte aber ebenso vermieden werden wie die zu frühe Absetzung bei nicht unmittelbar einsetzender Wirkung. Das Medikament sollte stattdessen noch für einige Monate nach Abklingen der Depression eingenommen wirken, um ein mögliches Rückfallrisiko zu verringern.