Schweiß ist gesund: Menschliche Haut produziert Antibiotikum

Von Nicole Freialdenhoven
27. Februar 2013

Die Forschung ist ständig bemüht, neue Antibiotika zu finden, um der wachsenden Resistenz von Viren und Bakterien gegenüber den herkömmlichen Antibiotika zu begegnen. Dabei werden auch immer wieder neue Quellen entdeckt. Wurden Antibiotika bislang vor allem aus Pilzen, Pflanzen und Bakterien entwickelt, könnte sich nun die menschliche Haut als neuer wichtiger Lieferant erweisen. Oder besser gesagt: Der menschliche Schweiß.

Wissenschaftler kamen einem Eiweiß namens Dermicin auf die Spur, das gefährliche Bakterien wie Staphylococcus aureus abtöten kann, einen häufig auftretenden Krankenhauskeim, oder sogar Tuberkulose-Erreger.

Dermicin ist ein Wirkstoff, der in der menschlichen Haut vorkommt und vom Schweiß aktiviert wird. Trifft er auf die angreifende Zelle des Krankheitserregers schießt er Flüssigkeit auf sie, bis die Zellwand platzt.

Wissenschaftler wollen sich nun damit beschäftigen, wie das Dermicin in künstlicher Form reproduziert werden kann, um ein Arzneimittel daraus zu entwickeln. Da die Krankheitserreger bislang kaum Resistenzen gegen dieses Eiweiß gezeigt haben, könnte daraus ein wertvolles neues Antibiotikum gewonnen werden.