Ab sofort werden keine Diabetiker-Lebensmittel mehr produziert

Von Cornelia Scherpe
4. Oktober 2012

Am 01. Oktober trat die Regelung in Kraft, dass kein Lebensmittelhersteller mehr Produkte auf den Markt bringen darf, die mit "für Diabetiker geeignet" im Regal landen. Dieser Produktstopp wird besonders von der DDG, der Deutschen Diabetes Gesellschaft, begrüßt, die nun eine Zeit mit mehr Sicherheit für Betroffene erwartet. Die bisher angebotenen Produkte waren in der Regel nämlich sehr irreführend beschriftet und in Wahrheit teilweise für Konsumenten mit der Zuckerkrankheit sehr gefährlich. Darüber hinaus waren sie stark überteuert.

Der Stopp neuer Produkte bedeutet allerdings nicht, dass sofort alle Angebote aus den Supermärkten entfernt werden. Die Bundesregierung hatte im Oktober vor zwei Jahren die Abschaffung beschlossen und dies nun umgesetzt, allerdings gilt nun eine Übergangsfrist. Es dürfen keine neuen Waren dieser Art hergestellt werden, doch die Produkte dürfen noch mindestens zwei Jahre angeboten werden. Auch das Haltbarkeitsdatum gilt als Grenze.

Wurden also noch Dinge hergestellt, die bis 2015 haltbar sind, so dürfen sie auch noch bis zu diesem Datum legal verkauft werden. Dadurch will man den Herstellern trotz Neuregelung etwas entgegen kommen und die Einnahmeverluste gering halten.

Zwar ist das Ende der Produktion für Ärzte etwas Positives, doch gerade die Patienten sind stark verunsichert. Sie waren an die Angaben auf den Verpackungen gewohnt und vermissen diese bei "normalen" Produkten. Dort fehlen tiefgehendere Angaben, die zum Beispiel Diabetiker des Typ 1 bisher nutzten, um ihre Tagesmenge an Insulin zu berechnen. Verbände fordern daher, dass auch gewöhnliche Nahrungsmittel diese Angaben aufnehmen sollten.