Hauptschüler als Krankenpfleger von Ärzten unerwünscht

Von Jessica Sperling
12. Mai 2009

Die Bundesärztekammer kritisiert den Plan der Koalitionsfraktionen Hauptschülern Krankenpflegeberufe zu ermöglichen. "Klinikärzte brauchen hochqualifizierte Partner" äußerte sich Ärztekammervize Frank-Ulrich Montgomery in der Mittwochausgabe des Berliner "Tagesspiegel".

Bislang gilt die mittlere Reife als Voraussetzung für Krankenschwestern und -pfleger. Der Änderungsantrag zum Krankenpflegegesetz soll einen Mangel an Fachkräften verhindern und Ärzte entlasten, wodurch auch Kosten und Kapazitäten eingespart werden würden.

Franz Wagner, Geschätsführer des Deutschen Berufsverbands für Pflegeberufe teilte dem "Tagesspiegel" mit, dass Deutschland im EU-Vergleich ohnehin die niedrigsten Zugangsbedingungen zum Pflegeberuf habe. Dabei sei die Eignung der Realschulabsolventen schockierend gesunken, so die Pflegedirektorin am Jüdischen Krankenhaus in Berlin Andrea Lemke. Es bestünden gerade mal 15 von 80 Bewerbern die Eignungstests.