Ärzte mit Nebenverdiensten: Sunshine Act soll in den USA für mehr Transparenz sorgen

Von Nicole Freialdenhoven
1. April 2014

Obwohl Ärzte ohnehin nicht gerade zu den Geringverdienern gehören, sichern sich viele üppige Nebeneinkünfte durch die Zusammenarbeit mit Pharmakonzernen. Dies deckte eine Untersuchung amerikanischer Journalisten auf, die eine Datenbank mit dem bezeichnenden Namen "Dollars for Docs" führen.

Darin wurden zwischen 2009 und 2012 rund zwei Milliarden Dollar verzeichnet, die Pharmakonzerne Medizinern zahlten - meist als Honorare für Vorträge.

Für Kritiker grenzen diese Zahlungen an Bestechung, denn damit werden Ärzte beeinflusst, bestimmte Medikamente von bestimmten Firmen für ihre Behandlungen einzusetzen. Mehr Transparenz soll nun der "Physician Payment Sunshine Act" schaffen, der die Konzerne verpflichtet, alle Zahlungen an Mediziner zu dokumentieren.

Auch in Deutschland mehr Transparenz geplant

In Deutschland wirbt die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) ebenfalls für Transparenz, scheitert jedoch derzeit noch an der deutschen Datenschutzmanie. Die Mitglieder setzen daher vorerst auf freiwillige Transparenz.

So sollen Ärzte nur dann den Zusatznutzen neuer Medikamente bewerten dürfen, wenn sie mindestens drei Jahre lang keine Zusammenarbeit mit dem betreffenden Pharmakonzern hatten. Auch soll Anfang 2015 ein freiwilliger Kodex an den Start gehen, in dem Mediziner Zuwendungen von Konzernen offenlegen.