Resistente Tuberkulose spricht auf ein Antibiotikum an

Von Cornelia Scherpe
24. Oktober 2012

Abgekürzt wird sie mit "XDR-Tuberkulose". Diese Bezeichnung steht für "Extensively Resistant Tuberculosis" und beschreibt die Form, die nicht mehr auf die Standardmittel anspricht. Normalerweise helfen "Isoniazid" und "Rifampicin" den Patienten, doch einige der Bakterien sind dagegen immun und führen daher zu dieser gefährlichsten Form der Tuberkulose.

Diese kann nun aber doch behandelt werden und zwar mit einem Antibiotikum, das bereits seit 2001 auf dem Markt ist. Das Mittel nennt sich "Linezolid" und wird eigentlich benutzt, um resistente grampositive Bakterien zu vernichten. Eine Studie zeigt aber, dass auch die resistenten Erreger der XDR-Tuberkulose auf das Antibiotikum reagieren.

Bei 41 Patienten mit der immunen Version der Tuberkulose wurde für ein halbes Jahr mit dem Medikament gearbeitet. Eine Placebogruppe wurde in diesem Falle nicht gebildet, da dies aus moralischen Gründen nicht tragbar ist. Dennoch sind die Ergebnisse durchaus aussagekräftig, da man bei einigen Patienten sofort mit der Vergabe begann und bei den übrigen erst zwei Monate später. Geheilt werden konnten von den sofort versorgten Patienten immerhin 15 von 19 Personen. Das entspricht einem Erfolg von 79 Prozent. In der zweiten Gruppe erreichten dies nur sieben von 20 Behandelten, was gerade einmal 35 Prozent entspricht. Die Tuberkulose-Erreger reagierten also definitiv auf das Antibiotikum.

Linezolid könnte nun zur Alternative für alle mit einer resistenten Form der Tuberkulose werden. Allerdings ist das Mittel mit Nebenwirkungen behaftet. In der Studie hatten 82 Prozent mit Problemen zu kämpfen, doch diese waren nicht von bleibender Art. Nur drei Patienten mussten am Ende wirklich vorzeitig mit der Einnahme aufhören.