Künstliche Hornhaut soll Sehbehinderten das Augenlicht zurückgeben

Von Nicole Freialdenhoven
24. Juni 2013

Bei einer Erkrankung der Hornhaut im Auge waren Betroffene bislang auf die Transplantation natürlicher Hornhäute angewiesen, die entsprechende Spender erforderte. Diese sind jedoch rar, so dass alleine in Deutschland mehr als 7000 Patienten auf eine Cornea-Transplantation warten. Mediziner machen diesen Menschen nun Hoffnung: Möglicherweise können sie in Zukunft mit künstlicher Hornhaut als Implantat ihr Augenlicht wieder erlangen.

Gleich zwei Implantate mit den Namen ArtCornea und TexKpro werden derzeit an Kaninchen getestet. Sie können in das geschädigte Auge eingesetzt werden und verwachsen dort mit dem natürlichen Hornhautgewebe. Die Kaninchen vertrugen die Implantate in den sechsmonatigen Tests sehr gut und stießen sie auch nicht ab, so die Forscher. Nun sollen die ersten klinischen Tests an freiwilligen menschlichen Probanden starten.

Die Hornhauttransplantation, in der Fachsprache Keratoplastik genannt, gehört zu den ältesten Transplantationen überhaupt. Schon 1843 wurde die erste Keratoplastik am Menschen vorgenommen. In Europa und den USA werden heute jedes Jahr rund 40.000 Transplantationen vorgenommen, doch der Bedarf übersteigt die Zahl der Organspender deutlich. Zudem sind längst nicht alle Spender geeignet. Mit einer künstlichen Hornhaut könnte hier Abhilfe geschaffen werden.