Erst Gürtelrose dann Schlaganfall: Forscher ergründen Zusammenhänge

Von Nicole Freialdenhoven
5. Juni 2014

Herpes Zoster, besser unter dem Namen Gürtelrose bekannt, ist eine virale Erkrankung, die jedes Jahr bis zu 400.000 Menschen in Deutschland betrifft. Ausgelöst wird die Krankheit durch den Varizella-Zoster-Virus (VZV), der bei rund 90 Prozent aller Menschen im Körper schlummert. In der Kindheit kommt er häufig in Form der Windpocken zum Ausbruch und schlummert dann jahrelang weiter, ehe er sich bei Erwachsenen als Herpes Zoster bemerkbar macht.

Höhere Schlaganfallwahrscheinlichkeit nach Viruserkrankung

Als wäre die Gürtelrose an sich nicht schon belastend genug, stellten Forscher in London nun fest, dass ein reaktivierter Varizella-Zoster-Virus das Risiko für einen Schlaganfall erhöht.

Die Wissenschaftler verglichen die Daten von Patienten, die zwischen 1987 und 2012 sowohl mit einem VZV-Ausbruch als auch mit einem Schlaganfall konfrontiert waren und stellten deutliche Zusammenhänge fest: In den ersten vier Wochen nach dem Zoster war die Schlaganfallhäufigkeit 63 Prozent höher als im Altersdurchschnitt. Anschließend sank das Risiko leicht, war aber selbst ein halbes Jahr nach dem Zoster noch um 23 Prozent erhöht.

Antivirale Therapien für Senkung des Erkrankungsrisikos

Besonders gefährdet waren dabei Patienten, bei denen der Trigeminus-Nerv betroffen war, ein Hirnnerv, der wichtige motorische Prozesse im Körper steuert. Diese Form der Erkrankung wird Zoster ophtalmicus genannt und kann auch zu einer Erblindung oder zu Gesichtslähmungen führen. Die Wissenschaftler empfehlen verstärkte antivirale Therapien bei einer Zoster-Erkrankung oder den Einsatz eines Zoster-Impfstoffes um das Schlaganfall-Risiko zu senken.