Aggressiver Scharlach - in Hongkong geht eine gefährliche Form des Erregers um

Von Cornelia Scherpe
24. Juni 2011

Scharlach ist als Kinderkrankheit bekannt und kann in den meisten Fällen gut therapiert werden. In Hongkong ist nun eine Mutation aufgetaucht, die Forscher und Ärzte vor Ort beunruhigt.

Der Erreger ist in seinem Genom so verändert, dass er besonders aggressiv im Wirtskörper wütet. Ein Hospital berichtet, dass bereits zwei Kinder an dieser Scharlachform verstorben sind. Das Problem liegt zum einen in der hohen Aggressivität des Erregers und zum Anderen in seiner Resistenz gegen Antibiotika. Die Zahl der Erkrankten beläuft sich in Hongkong inzwischen auf circa 300 Fälle. Diese Zahl ist um das Dreifache höher als noch 2010.

Forscher arbeiten an einer Methode, dem "Streptococcus pyogenes", so der Name des Erregers, entgegenzutreten. Das Genom wurde bereits untersucht und der Teil identifiziert, der beim normalen Scharlach-Erreger so nicht vorkommt. Die Forscher vermuten, dass dieses Genomstück von Bakterien stammt, die sonst im Mundraum siedeln.