Immer mehr Jugendliche leiden unter Depersonalisation

Forscher sehen Ursache der Depersonalisation im hohen Cannabis-Konsum von Jugendlichen

Von Nicole Freialdenhoven
3. Dezember 2014

Die meisten Menschen haben dieses Gefühl schon einmal erlebt: Sie schauen auf ihre Umwelt und fühlen sich völlig losgelöst von ihr und der Wirklichkeit - wie im falschen Film.

Depersonalisation bei Jugendlichen

Depersonalisation heißt dieses Phänomen in der Fachsprache und ist vor allem unter Jugendlichen weit verbreitet: 12 Prozent der Schüler zwischen 12 und 18 Jahren gaben in einer Umfrage der Universitätsklinik Mainz an, schon einmal die Umwelt und sich selbst als unwirklich erlebt zu haben. In der Allgemeinbevölkerung liegt diese Rate bei nur etwa ein bis zwei Prozent.

Ursachen und Folgen noch unklar

Allerdings gibt es zum Phänomen Depersonalisation bislang noch viel Forschungsbedarf. So sind weder die Ursachen dafür klar, noch die langfristige Entwicklung.

In der Umfrage wurde lediglich deutlich, dass besonders die Schüler häufig betroffen waren, die regelmäßig Nikotin und Cannabis konsumierten und über eine eher geringe Schulqualifikation verfügten. Auch litten diese Jugendlichen häufiger unter sozialen Ängsten und besaßen nur schlecht entwickelte Fähigkeiten zur konstruktiven Problemlösung.