Narkolepsie, aber wer würde mir glauben?

Hallo liebe Forengemeinde,

ich habe ein großes Problem. Ich denke ich könnte Narkolepsie haben, aber ich fürchte dass man mir nicht glauben wird. Aber erstmal alles von Anfang an.

Ich bin 25 jahre alt. seit meiner jugend brauche ich viel schlaf, ca 9 stunden, und bekomme ich ihn nicht geht es mir schlecht. ich war noch nie jemand der mal ne nacht durchfeiern konnte oder dem mal ne nacht mit 4-5 stunden nichts ausmachte.

Vor 3 jahren ca bekam ich erste erschöpfungssymptome. Erst schob ich es auf den niedrigen Blutdruck den ich in meiner Jugend hatte, dann ging ich doch zum Arzt. Es wurde eine leichte schilddrüsenunterfunktion festgestellt, und ich bekam medikamente dagegen. Nach einiger Zeit ging es mir besser und ich setzte die medikamente ab.

Vor etwas über einem halben jahr kam die ständige erschöpfung wieder, und ich war wieder beim arzt. meine schilddrüsenwerte waren in ordnung, genauso wie mein blutdruck, blutzucker, cholesterien, magnesium, eisen, und alle anderen werte.

vor 2-3 monaten war es das erste mal so schlimm, dass ich den hausärztlichen notdienst rief. auch dieser stellte nichts fest. man vermutete ich würde was ausbrüten, eine erkältung oder so. Ich bekam aber keine erkältung und die erschöpfung blieb.

seit ein paar wochen habe ich regelmäßiges kopf-weg-sacken, zB wenn ich einen spannenden film schaue. wenn ich mit meiner hündin draußen bin und sie mich mal wieder ärgert mit ständigem an-der-leine-ziehen, dann kommt es vor dass ich kurz nach hinten kippe, und mich mit einem schritt nach hinten auffangen muss. auch schlafe ich in letzter zeit ungewollt immer kürzer. manchmal nur 5-6 stunden, meist so 7 stunden, für mich auf jeden fall zu wenig.
die müdigkeit habe ich ca 90% des tages, morgens nach dem aufstehen bin ich ca 30 minuten wach, und dann schon wieder müde. kaffee kann ich leider nicht trinken, da ich eine kaffee-intoleranz habe. besonders schlimm ist die müdigkeit nach dem essen, nach einer zigarette, nach nur wenig alkohol, und zum abend hin.
schon immer habe ich im schlaf gesprochen, bei intensiven träumen, aber meinem freund ist aufgefallen, dass ich in letzter zeit nicht nur früh morgens spreche, wie sonst, sondern auch mitten in der nacht und manchmal schon kurz nach dem einschlafen. auch dieses gefühl zu fallen wenn man einschläft -kennt bestimmt jeder- tritt vermehrt bei mir auf.
am schlimmsten sind die konzentrationsschwächen. ich vergesse viel, verlege sachen, mache oder sage dinge an die ich mich teilweise nicht mehr erinnere.
soviel dazu.

und nun der knackpunkt. ich habe an einer panikstörung gelitten. ich habe eine therapie gemacht und habe es im griff.

ich behaupte nicht dass es ganz weg ist, aber panikattacken habe ich äußerst selten, weniger als eine im monat, und wenn dann kann ich sie vorher abwenden oder geduldig überstehen. und das schlimmste -die angst vor der angst- habe ich auch nicht mehr. Manchmal bin ich leicht hypochondrisch, aber ich habe es mir abgewöhnt ständig zum arzt zu rennen. stattdessen mache ich autogenes training und progressive muskelentspannung und das hilft mir.

Mein hausarzt, der auch psychologe ist, weiß alles darüber und musste viel mit mir durchmachen. ich hatte phasen wo ich von arzt zu arzt und von spezialist zu spezialist gerannt bin, in der festen überzeugung, ich hätte einen hirntumor, krebs, aids oder sonst irgendeine seltene und auf jeden fall tödliche krankheit.

Nun habe ich angst zu meinem arzt zu gehen, angst dass er mir wegen meiner vorgeschichte nicht glaubt, es abtut.

Dazu kommt dass ich über das Internet auf Narkolepsie gestoßen bin, eine Tatsache die als hypochondrisches Symptom gewertet werden kann.

Eigentlich wollte ich ja nur wissen ob mein Kopf-weg-sacken und die müdigkeit von der panikstörung kommen kann und ich einen rückfall habe. Ich bin dann auf den begriff synkope gestoßen und darüber auf den begriff kataplexie.

Seitdem bin ich mit mir am hadern, ob ich zu meinem arzt gehe.

Vielleicht könnt ihr mir helfen. Ich bin echt am ende, dieser zustand macht mich fertig, ich kann kaum noch normal leben, ich habe jetzt fast eine stunde gebraucht diesen text zu tippen, obwohl ich sonst gut tippen kann, und schnell, aber ich bin so kaputt und vertippe mich ständig, und vergesse buchstaben oder ganze wörter.

LG Kido

Antworten (3)
Nakolepsie

Hallo Kido,
Du solltest keine Scheu haben, ins Schlaflabor zu gehen. Nakolepsie kann durch Gentest festgestellt werden. Ich habe mit den von Dir beschriebenen Problemen gelebt und wurde immer auf niedrigen Blutdruck behandelt. Mit 70 war ich dann wegen Schwindel bei einer Neurologien. Ich bin sofort beim EEG eingeschlafen. Für mich normal, für die Ärztin nicht. Sie hat mich ins Schlaflabor geschickt, weil ich nicht von einem Arzt zum anderen geschickt werden wollte, stationär. Die Ärzte sind dort auch zu keinem Ergebnis gekommen und wollten mir wegen unruhiger Füsse Pillen verschreiben. Ich bin gegen Medikamente und habe abgelehnt, das war nicht mein Problem. Ich bin auf N. im Internet gestossen. Genau das war es, was mich mein Leben lang begleitet hatte. Durch meinen Hinweis und durch einen Gentest wurde dann Narkolepsie festgestellt. Trotz N. war ich berufstätig und habe alles mehr oder wenig gut gemeistert.

Hallo Kermit

Vielen Dank erstmal für deine schnelle Antwort.
Nun, mein Freund ist es auch der mich zum Arzt drängt, schon morgen wollen wir dahin. Er begleitet mich, und irgendwie in ich auch froh darüber. Aber es macht mir auch etwas mehr Angst.
Wenn ich nun doch zu hören bekomme, dass es psychosomatisch ist, dann wird auch mein Freund dem Arzt mehr glauben schenken als mir. Versteh das nicht falsch, ich wünsche mir nicht dass ich Narkolepsie habe, aber ich wünsche mir einfach mal dass mir jemand glaubt und mich ernst nimmt. Ich komme mir vor wie jemand der sein Leben lang gelogen hat und dem nun keiner mehr gleubt, selbst wenn er die Wahrheit sagt :\

Ich hoffe auch dass ich noch Antworten von Bertoffenen bekomme. Lieben Dank erstmal an dich...

LG Kido

Moderator
Hallo Kido!

In der Tat, verzwickt... Aber wenn dein Hausarzt schon so viel mit dir durchgemacht hat, dann dürftet ihr ja auch ein gutes vertrautes Verhältnis haben - noch dazu, wenn er auch Psychologe ist. Und es wird wohl kein Weg dran vorbeigehen - du musst zu Arzt. Nachdem dich das psychisch und physisch stark belastet, solltest du den Weg schnell gehen. Vielleicht nimmst du deinen Freund auch dazu mit - zum Einen kann er bestätigen, dass das keine Einbildung ist, zum Anderen einfach als Mutmacher, Unterstützer, Kraftgeben.

Es ist schwierig, dir da andere Ratschläge zu geben. Ich hoffe, dass einer der vielen User selbst an Narkolepsie erkrankt ist/war, und dir da noch Ratschläge geben kann.

Ich wünsche dir alles Gute!

Kermit

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