Ashkenasi-Juden tragen 5 Risiko-Gene für Morbus Crohn

Von Cornelia Scherpe
14. März 2012

Forscher haben entdeckt, dass Morbus Crohn bei Ashkenasi-Juden auf fünf Risiko-Gene zurückgeht. In der Untersuchung wurde das Genom der aus Osteuropa stammenden Bevölkerungsgruppe mit dem Genom andere Menschen aus osteuropäischen Ländern verglichen. Trotz der selben Heimat zeigten sich bei den Ashkenasi-Juden Abweichungen im Genom. Fünf der Abweichungen machten sie besonders empfänglich für Morbus Crohn. Bereits vor zwei Jahren hatte eine Untersuchung 71 Genvarianten gefunden, die Menschen aus Osteuropa sehr anfällig für Morbus Crohn machen. Nun kommen fünf weitere Varianten dazu, die aber nur die Ashkenasi-Juden betreffen.

Die Forscher gehen davon aus, dass die Isolation dieser kleinen Gruppe von Menschen wesentlich dazu beigetragen hat, das ihr Genom sich so unterscheidet. Dies ist insofern wahrscheinlich, da unter den Ashkenasi-Juden viele vor allen Dingen rezessive Krankheiten vorherrschen, die sonst eher selten sind. Dazu zählen auch Morbus Canavan und die Tay Sachs-Erkrankung.

Bei Morbus Crohn handelt es sich um eine Darmerkrankung, die chronisch ist. Durch Entzündungen kann der gesamte Magen-Darm-Trakt in Mitleidenschaft gezogen werden.