Forscher finden neue Wirkstoffe gegen Malaria

Drei Gene im Genom des Malaria-Erregers verursachen die Malariamittel-Resistenzen

Von Ingo Krüger
9. August 2011

US-Wissenschaftler haben einen Erfolg im Kampf gegen die Tropenkrankheit Malaria errungen. Sie fanden neue Wirkstoffe gegen hochresistente Malaria-Stämme. 32 Substanzen, die bereits als Arzneimittel zugelassen sind, erwiesen sich als besonders effizient. Sie töteten auch die Parasiten ab, die gegenüber den üblichen Malaria-Medikamenten bereits eine Resistenz entwickelt hatten.

Diese Wirkstoffe besitzen den Vorteil, dass Ärzte der Human- und Tiermedizin sie bereits anwenden. Dadurch könnte ihre Markteinführung erheblich schneller erfolgen, schrieb die Fachzeitschrift "Science".

DNA-Analysen der Malariaerreger

Über 2800 Substanzen überprüften die Forscher mithilfe von Testrobotern auf ihre Wirkung gegenüber 61 verschiedenen Malariastämmen. Sie analysierten ferner die DNA des Parasitengenoms und suchten nach Ansatzpunkten für die Wirkstoffe.

Malariaerreger erweisen sich zunehmend als resistent gegen herkömmliche Arzneien. Sie haben bestimmten Strategien entwickelt, um sich gegen Medikamente zu schützen. Manche pumpen die Wirkstoffe aus ihren Zellen heraus, andere wechseln deren Andockstellen und machen sie so nutzlos.

Verantwortliche Gene für Resistenzen gegen Medikamente entdeckt

Jing Yuan vom National Institute of Allergy and Infectious Diseases (NIAID) im US-Bundesstaat Maryland entdeckte mit seinem Team, dass lediglich drei Gene dafür sorgen, dass der Parasit resistent gegen diverse Medikamente ist. Könne man diese ausschalten, so Yuan, habe man eine mächtige Waffe gegen die Tropenkrankheit, an der weltweit jährlich knapp eine Million Menschen sterben, etwa die Hälfte von ihnen Kinder unter fünf Jahren. Dazu sei eine genau abgestimmte Kombinationstherapie notwendig.