Kinder mit Magersucht - Eltern sollten nicht mit Gewalt arbeiten

Von Cornelia Scherpe
25. Oktober 2012

Viele Eltern verzweifeln, wenn die Tochter oder der Sohn am gemeinsamen Mittagessen nicht mehr teilnimmt und auch beim Abendessen kaum etwas auf dem Teller hat. Das Thema "Magersucht" ist in vielen Familien brisant und viele Eltern wissen nicht, wie sie ihrem Kind helfen sollen. Psychologen raten Betroffenen, den Teenager nicht mit Gewalt zum Essen bringen zu wollen. Die Erfolgschancen sind dabei sehr gering und die Wahrscheinlichkeit, dass sich die Essstörung nur noch verstärkt, recht groß.

Natürlich muss gehandelt werden, da krankhaftes Essverhalten wie die Magersucht im schlimmsten Fall zum Tod führen kann. Wichtig ist es daher, eine professionelle Therapie zu beginnen, die bei Patienten mit akuter Magersucht auch durchaus mit einer stationären Betreuung einher gehen sollte. Dabei ist es aber sinnlos, das Kind gegen den Willen einzuweisen, denn die Psychologen können nur dann erfolgreich arbeiten, wenn von der anderen Seite der Grundwille mitgebracht wird.

Daher sollten Eltern mit Sohn oder Tochter reden und einmal ein Probegespräch mit einem der Ärzte vorschlagen. In der Regel kann dieser dann vor Ort gute Argumente vorbringen und als objektiver Arzt besser auf die Risiken der Krankheit und die Chancen einer Therapie aufmerksam machen. Viele Teenager lassen sich dann zum Beginn einer Behandlung animieren.

Gute Methoden beziehen die Patienten stets in Entscheidungen ein und geben ihnen daher die Möglichkeit, sich selbst zu bestimmen und damit auch Selbstvertrauen und ein gutes Verhältnis zum Essen zu entwickeln.