Angehörige von Magersüchtigen haben keinen Grund für Schuldgefühle

Von Carina Simoes Soares
19. Juli 2010

Da Magersüchtige sehr willensstark sind, bringt es rein gar nichts, ihnen eintrichtern zu wollen, dass sie einfach mehr essen sollen. Sie sind fest von ihrem "Vorhaben" überzeugt. So fest, dass sie sogar gegen das starke Bedürfnis, den Hunger erfolgreich ankämpfen können.

Auf Angehörige und Freunde wirkt diese Willensstärke häufig in einer Form von Schuldgefühlen und Hilflosigkeit. Psychoanalytiker raten Betroffenen deswegen, mit dem Thema gleich offensiv umzugehen. Sprechen Sie den zur Magersucht Neigenden direkt darauf an und bieten Sie Hilfe an. Vergessen Sie dabei allerdings jegliche Form von Vorwürfen, aber auch Schuldgefühle bei Ihnen selbst. Da die Magersucht eine ernstzunehmende Krankheit ist, die jeden betreffen kann und für die kein Schuldiger gefunden wird, ist es ratsam, professionelle Hilfe aufzusuchen. Beratungsstellen oder Selbsthilfegruppen, später dann vielleicht auch eine Psychotherapie helfen sowohl dem Betroffenen, als auch den Angehörigen mit der Krankheit umzugehen und sie bestenfalls auch zu besiegen.