Kinderarzt - Leistenbruchrisiko bei Frühgeburten höher

Frühgeburten und Jungen sind häufiger von Leistenbruch betroffen als Mädchen - Kinderarzt aufsuchen

Von Frank Hertel
5. Juli 2011

Ulrich Fegeler ist ein Sprecher des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte in Köln. Er sagt, Eltern sollten zum Kinderarzt gehen, wenn ein Verdacht auf Leistenbruch beim Baby bestünde.

Diesen erkenne man an der sogenannten Hernie. Das sei eine weiche Vorwölbung im Leistenbereich, die man oft nur erkenne, wenn sich das Baby etwa durch Schreien anstrengt. In den allermeisten Fällen verschließe sich der Leistenkanal noch vor der Geburt, aber bei manchen Kindern bleibe ein Spalt offen, in dem dann Darm- oder bei Mädchen Eierstockteile oder einfach nur Flüssigkeit hervortreten könne.

Chirurgische Behandlung notwendig

Die Hernie sei nicht schmerzhaft, sollte aber behandelt werden, weil vor allem in den ersten sechs Lebensmonaten des Kindes die Gefahr einer Einklemmung bestünde, die dann zum Absterben von Darm-, Eierstock- oder Hodengewebe führen könne. Der Eingriff erfolge in solchen Fällen meist chirurgisch.

Jungen seien vom Leistenbruch 4 bis 8 mal häufiger betroffen als Mädchen. Eine Risikogruppe seien Kinder mit geringem Geburtsgewicht, zum Beispiel Frühgeburten, oder Jungen, deren Hoden nicht nach unten gewandert sind.