Bessere Behandlung in den USA? Deutlich mehr Krebstode in Deutschland

Von Cornelia Scherpe
6. Februar 2012

Eine Studie aus Heidelberg hat nun herausgefunden, dass in Deutschland deutlich mehr Menschen einer Krebserkrankung erliegen, als es in Amerika der Fall ist.

Die Studie beschäftigte sich mit den vier häufigsten Krebsformen Darmkrebs, Lungenkrebs, Brust- und Prostatakrebs und untersuchte, wie oft man in Amerika und wie oft man in Deutschland deswegen versterben muss. Untersucht wurden die Daten von Patienten von 1997 bis zum Jahr 2006. Dabei achtete man besonders auf die 5-Jahresüberlebensraten. Dabei schnitt Deutschland deutlich schlechter ab. Bei Darmkrebs überlebten 63 Prozent der Behandelten, doch in Amerika sind es 65,5 Prozent. Auch bei Lungenkrebs ist es mit 16,5 Prozent vs. 17,4 Prozent in Amerika deutlich besser. Die Zahlen für Brustkrebs, 83,7 Prozent überleben in Deutschland und 89,8 Prozent überleben in den USA und die Zahlen für Prostatakrebs, 89,1 Prozent vs. 99 Prozent zeigen das gleiche Ergebnis.

Ist die Versorgung Krebskranker in den USA so viel besser? Die Erheber der Studie sehen das Problem weniger in der Therapie, sondern viel mehr in der Früherkennung. Je früher man einen Tumor im Körper entdeckt, desto einfacher hat man es. Hierzulande werden Tumoren aber oft noch viel zu spät erkannt, sodass eine Therapie sehr schwierig wird. In den USA scheinen dagegen mehr Menschen aktiv an der Krebsvorsorge teilzunehmen. Allein zur Brustkrebsvorsorge gehen in den USA 70 Prozent aller Frauen.