Keuchhusten nicht auf die leichte Schulter nehmen und zum Impfen gehen

Von Cornelia Scherpe
1. Juni 2012

Keuchhusten, auch Pertussis genannt, ist eine ernstzunehmende Krankheit. Der ständige Hustenreiz ist nicht nur schmerzhaft, sondern kann zu Entzündungen der Atemwege führen, die unbehandelt durchaus zum Tode führen können. Heftige Hustenanfälle können eine Bewusstlosigkeit auslösen und Verschlüsse der Atemwege führen schnell zum Erstickungstod. Dabei sind Todesfälle durch Keuchhusten eigentlich völlig unnötig, da es einen effektiven Impfschutz gegen die Erreger gibt.

Bereits Kinder sollten geimpft werden. Allerdings hält eine Keuchhusten-Impfung nicht für den Rest des Lebens. Wer also als Kind ausreichend geschützt war, muss als Erwachsener regelmäßig an eine Auffrischung denken. Mediziner empfehlen eine Folgeimpfung alle zehn Jahre. Nach spätestens 15 Jahren ist der Schutz definitiv weg und es kann eine neue Infektion stattfinden. Ein regelmäßiger Blick in den Impfpass ist daher immer ratsam. Statistiken haben gezeigt, dass immer mehr Erwachsene ihren Impfschutz offenbar nicht auffrischen lassen, denn die Zahl der neuen Keuchhustenfälle im Erwachsenalter hat zugenommen. Das Durchschnittsalter für die Erkrankung lag 1995 noch bei 15 Jahren, also im Kindesalter. Inzwischen ist es auf 41 Jahre gestiegen.

Wer nicht geschützt ist und einen trockenen Husten über Wochen hinweg entwickelt, sollte auf jeden Fall misstrauisch werden und zum Arzt gehen. Der Mythos, dass nur Kinder lebensgefährlich erkranken können, ist genau das: ein Mythos. Im Praxisalltag zeigen sich die lebensbedrohenden Komplikationen vor allen Dingen bei Erwachsenen.