Todesfälle durch eine seltene Süßwasser-Amöben-Infektion

Von Cornelia Scherpe
17. August 2012

Leider gibt es immer wieder Todesfälle beim Baden. In den meisten Fällen handelt es sich um tragische Fälle, in denen Kinder oder auch Erwachsene beim Baden ertrinken.

Im August 2012 musste nun ein kleiner Junge in den USA sterben, nachdem er im Fluss ein Bad genommen hatte. Der Neunjährige war tatsächlich nur im Wasser hin und her geschwommen und starb nicht durchs Ertrinken, sondern durch eine akute Infektion.

Im Wasser hatten sich Süßwasser-Amöben befunden, die in seinen Körper gelangt waren und dort sein Gehirn zerstörten. Die Mediziner nennen diese seltene Erkrankung "Primäre Amöben Meningoenzephalitis". In den Jahren von 1995 bis 2012 sind in den USA insgesamt nur 23 Menschen dieser Infektion zum Opfer gefallen, was zeigt, wie selten sie auftritt.

Die Amöben sind gerade einmal 0,1 Millimeter bis 0,3 Millimeter groß und haben eine so weiche Struktur, dass sie sich der Form der Umgebung anpassen können. Bei den Patienten sind sie wahrscheinlich über die Nase in den Körper gekommen. Von dort aus hatten sie einen kurzen Weg bis zu Gehirn.

Direkt durch die Riechschleimhaut können sie dem Weg des Riechnerves folgen und im zentralen Nervensystem landen. Dort richten sie so viel Schaden an, dass es bereits nach nach drei Tagen zum Tod des Patienten kommen kann. Die längste bekannte Infektionszeit bis zum Versterben dauerte mit nur zwei Wochen ebenfalls sehr kurz.

Treten die Symptome auf, die klar die einer Hirnhautentzündung sind, ist der Kampf meist bereits verloren. Die Wahrscheinlichkeit eines tödlichen Endes liegt laut Meinung der Ärzte bei 99 Prozent.