Forscher entwickeln kostengünstiges und wirksames Hepatitis-C-Heilmittel

Mit der Wirkstoffkombination aus Sofosbuvir und Ravidasvir kann Hepatitis für unter 300 US-Dollar behandelt werden

Von Cornelia Scherpe
24. April 2018

Bislang ist die Behandlung von Hepatitis C schwierig. Um die Viren zu besiegen, muss eine kostenaufwendige Therapie gestartet werden. Ausgerechnet in den Ländern, in denen die Krankheit weit verbreitet ist, kann das Gesundheitssystem diese Kosten jedoch nicht tragen. Viele Betroffene müssen daher dauerhaft mit der Infektion und ihren Folgen, etwa einer Leberzirrhose, leben und versterben früher. Weltweit haben Forscher daher nach Möglichkeiten gesucht, eine Therapie mit geringen Kosten zu gestalten - und das ist ihnen jetzt gelungen.

Für die kostengünstige Therapie werden die beiden bewährten Wirkstoffe Sofosbuvir und Ravidasvir kombiniert. Um Hepatitis C zuverlässig aus dem Körper zu entfernen, muss die Einnahme mindestens zwölf Wochen erfolgen. Dabei entstehen Kosten von rund 300 US-Dollar.

Zum Vergleich: Hierzulande kostet bereits eine Tablette zur Behandlung 300 US-Dollar, was über die Therapiedauer tausende Dollar Kosten erzeugt.

Wirkstoffkombination in Studie sehr erfolgreich

Die neue Kombi-Therapie wurde in mehreren Studien getestet und erzielte dabei in 97 Prozent der Fälle eine Heilung. Die Studien fanden in Thailand sowie Malaysia statt. Die Menschen vor Ort leiden entweder an Hepatitis des Genotypen 1 oder 2. In den Studien waren daher beide Typen vertreten. Da viele Betroffene bereits seit längerer Zeit erkrankt waren, gab es zudem viele Fälle, in denen sich bereits eine Leberzirrhose gebildet hatte. Eine Heilungsrate von 97 Prozent ist daher besonders erfreulich und zeigt, wie wirksam die Kombi-Therapie auch bei bereits eingeschränkter Leberfunktion ist. Um eine Heilung zu erzielen, musste bei einer Leberzirrhose lediglich die Therapiedauer von zwölf auf 24 Wochen verlängert werden.

Ebenfalls erfreulich: Die Verträglichkeit war bei der großen Mehrheit der Patienten sehr gut. Nur drei Patienten brachen die Therapie ab, da Nebenwirkungen sie belasteten.