Neue Hilfe bei früher Glatze: Auszupfen der Haare lässt neue sprießen

In einem Mäuseversuch wurde festgestellt, dass das Auszupfen von Haaren zum Wachstum mehrerer neuer Haare führt

Von Nicole Freialdenhoven
15. April 2015

Vor allem Männer leiden häufig unter einer frühen Glatzenbildung und hegen sorgsam die noch verbliebenen Haare auf dem Haupt. Möglicherweise könnte es sich für sie lohnen, diese alten Haare zu opfern - wenn dafür doppelt und dreifach neue Haare sprießen.

Dass dies zumindest bei Mäusen funktioniert, konnten nun Wissenschaftler der University of South California in Los Angeles feststellen: Rupften sie Mäusen 200 Haare aus, wuchsen ihnen bis zu 1300 neue Haare nach. Allerdings funktionierte dies nur, wenn die Haare in einem winzigen Kreis von drei bis fünf Millimetern Durchmesser ausgezupft wurden. Bei einer größeren Fläche wuchsen keine neuen Haare nach.

Haarfollikel gibt Haaren im Umfeld ein Signal zum Wachsen

Dahinter steht ein erst kürzlich entdeckter molekularer Mechanismus: Wird ein Haarfollikel verletzt, setzt es Entzündungsstoffe frei um Immunzellen anzulocken. Diese geben dann den verletzten und den vorhandenen Haarfollikeln im direkten Umfeld ein Signal zum Wachsen.

Beim Herauszupfen eines einzelnen Haares erhalten also auch die umliegenden Follikel das Signal, so dass mehr neue Haare nachsprießen als verloren gingen. Allerdings wurde diese Methode noch nicht am menschlichen Haar getestet - wer jetzt also zum Selbstversuch schreiten will, sollte Vorsicht walten lassen.