Frühzeitige Behandlung des Augeninnendrucks erhält die Sehkraft beim Grünen Star

Augeninnendruck regelmäßig messen lassen und dem Grünen Star vorbeugen

Von Nicole Freialdenhoven
23. Dezember 2014

Das sogenannte Offenwinkelglaukom ist mit 90 Prozent die am häufigsten auftretende Form des Glaukoms, im Volksmund besser als Grüner Star bekannt. Weil das Auge mehr Kammerwasser produziert als abfließen kann, kommt es zum erhöhten Augeninnendruck, der wiederum die Sehnerven schädigt.

Zunächst fallen lediglich Teile des Gesichtsfeldes aus, später droht die Erblindung. Problematisch ist dabei, dass der erhöhte Augeninnendruck nicht spürbar ist, so dass er lediglich bei einer speziellen Vorsorgeuntersuchung entdeckt werden kann.

Zweifel an der Bedeutung des Augeninnendrucks

Amerikanische Forscher stellten jedoch fest, dass ein erhöhter Augeninnendruck nicht zwingend die Ursache für ein Glaukom sein muss. Sie stellten fest, dass erhöhter Augeninnendruck nicht zwangsläufig zum Glaukom führen muss und umgekehrt bei rund die Hälfte der Glaukom-Patienten der Augeninnendruck normal ist. In Japan waren es sogar 90 Prozent der Patienten. Dadurch wurde die Bedeutung des Augeninnendrucks in Frage gestellt.

Beweis für den Nutzen von drucksenkenden Mitteln

Eine britische Studie belegte nun allerdings den Nutzen der Behandlung: Eine Patientengruppe, die drucksenkende Mittel bekommen hatte, musste nach Ablauf eines Jahres weniger Einschränkungen der Sicht hinnehmen als eine Vergleichsgruppe, die lediglich ein Placebo erhalten hatte.

Dabei profitierten nicht nur Patienten, bei denen schon ein erhöhter Druck festgestellt worden war, sondern auch Patienten mit normalem Augeninnendruck.