Endlich ein Mittel gegen Gliome denkbar?

Von Cornelia Scherpe
6. Februar 2012

Bei Gliomen handelt es sich um recht seltene, aber dafür extrem aggressive Tumoren im Gehirn. Da Krebs im Kopf ohnehin nur sehr schwer zu therapieren ist, haben Mediziner gegen Gliome meist gar keine richtige Chance. Oft leben die Erkrankten noch weniger als drei Jahre.

Nun meldet das Forschungszentrum DKFZ aber etwas, das Anlass zur Hoffnung gibt. Das Team aus Heidelberg glaubt, einem neuen Mittel gegen Gliome auf der Spur zu sein. Bei Menschen mit diesem Tumor sind die Histon Gene sehr speziell mutiert. Dies erkannte man, nachdem man von 500 betroffenen Kindern das Genom der Tumoren intensiv unter die Lupe nahm.

Die auffälligen Mutationen fand man bei 45 Prozent der jungen Patienten. Das will man sich nun zu Nutze machen. Könnte man in die Signalkaskaden der Gene eingreifen, könnte man ein Gliom nämlich stoppen. Ganz so schön einfach, wie es in der Theorie klingt, ist es in der Praxis leider noch nicht. Doch es wurde bereits ein Experiment mit Tieren gestartet, um zu untersuchen, ob man auf Basis dieser neuen Erkenntnisse ein Mittel gegen Gliome entwickeln kann.

Das Forschungszentrum DKFZ ist übrigens Teil des großen Krebsgenomprojekt, das auf internationaler Ebene läuft.