Wer auf höfliches Händeschütteln verzichtet, schützt sich am besten vor Erkältungen

Von Cornelia Scherpe
23. Dezember 2013

Gerade in der Erkältungszeit versuchen viele Menschen ganz bewusst, sich vor den fiesen Erregern zu schützen. Es gibt jeden Tag gesundes Obst, man treibt Sport und versucht ausreichend Schlaf zu bekommen. Doch es gibt noch einen weiteren Faktor, den man eigentlich beachten soll: Der Verzicht auf das Händeschütteln.

Durch Händeschütteln Weiterverbreitung der meisten Infekte

Viele Erreger werden durch die sogenannte Tröpfeninfektion übertragen. Wer betroffen ist und durch Niesen oder das Berühren des eigenen Gesichts die Erreger an der Hand hat, der gibt sie auch beim Händeschütteln weiter.

Doch die Hände übertragen nicht nur die Keime, die gerade im Körper zuhause sind, sondern auch tausende Umgebungskeime. Jedes Mal, wenn man eine Türklinke berührt, die Tastatur benutzt oder sich in der U-Bahn festhält, nimmt man Keime aus der Umgebung auf. Diese überleben problemlos auf der Haut und werden dann beim Händekontakt mit anderen Menschen weitergegeben. Die in Deutschland vollkommen alltägliche Geste des höflichen Miteinander wird so zur großen Risikoquelle für die Übertragung. Laut der WHO werden tatsächlich rund 80 Prozent aller Infekte genau auf diese Weise an Mitmenschen weitergegeben.

Initiative "No-Hands"

Auch Ärzte wissen dies schon länger und daher sieht man in vielen Krankenhäusern und Praxen kleine Aushänge, dass hier aus Gründen der Sicherheit auf das Händeschütteln verzichten wird. Es gibt sogar bereits eine Initiative, die sich "No-Hands" nennt, und auf die Problematik hinweist.

Doch außerhalb einer Klinik ist es fast unmöglich, diesem Begrüßungsritual aus dem Weg zu gehen. Viele Bekannte oder Kollegen würden dies missverstehen und schnell gäbe es schlechte Stimmung. Wer dennoch den Risikofaktor umgehen will, sollte mit einem offenen Lächeln grüßen und sofort erklären, aus welchem Grund man doch lieber auf den Handschlag verzichten möchte.