Neuer Impfstoff gegen Ebola? Forscher entwickeln Impfstoff gegen den verwandten Marburg-Virus

Von Cornelia Scherpe
22. August 2014

Das Ebolafieber wird kurz auch als Ebola bezeichnet und verläuft oft tödlich. Die aktuelle Epidemie hat von 2.473 bekannten Patienten 1.350 Todesfälle gefordert. Das bedeutet, dass die Infektion mit dem Virus in 55 Prozent der Fälle tödlich verlief.

Forscher sind daher sehr bemüht, neue Schutzstoffe für den Menschen zu entwickeln. Indirekt könnte ihnen das nun gelungen sein. In Kanada experimentierten die Wissenschaftler mit einem Wirkstoff, der sich gegen das Marburg-Virus richtet.

So wirkt das Marburg-Medikament

Dieser Erreger ist eng mit dem Ebola-Erreger verwandt, jedoch noch einmal aggressiver. Bei einem Ausbruch 2004 zeigte sich, dass von 252 erkrankten Menschen in Angola direkt 227 Patienten verstarben. Das entspricht einer Sterblichkeit von 90 Prozent.

Der neue Wirkstoff greift das Virus direkt an, indem eine sogenannte "siRNA" eingeschleust wird. Jeder Marburg-Virus besitzt ein RNA-Molekül, auf dem seine Gene sitzen. Durch den Wirkstoff wird nun eine komplett entgegengesetzte RNA eingebracht und diese bindet sich an die Viren-RNA. So entsteht ein Doppelstrang und die Aktivität ist komplett gehemmt. Der Virus wird also nicht zerstört, aber inaktiv.

Erste Tests an Affen erfolgreich

Die Wirksamkeit testete man nun an 16 Rhesus-Affen. Die Tiere waren mit dem Marburg-Virus infiziert und erhielten für eine Woche jeden Tag den Wirkstoff. Bei einem der Affen begann man mit der Behandlung sogar erst drei Tage nach der Infektion, um zu sehen, ob der Wirkstoff auch bei einem bereits stark aktivem Virus helfen kann.

Gleichzeitig hatte man eine Kontrollgruppe aus Affen, die gar nicht behandelt wurden. Diese Tiere starben alle an der Infektion. Die behandelten Affen jedoch wurden effektiv geschützt.

Die Forscher hoffen, dass man diesen Wirkstoff auch gegen Ebola zum Einsatz bringen kann, da die Blockade auf die gleiche Weise funktionieren sollte. Derzeit kann gegen Ebola nur eine Kombination aus drei Antikörpern vergeben werden, "ZMapp" genannt. Doch die Herstellung dieses Mittels ist sehr schwierig und die Vorräte daher stark begrenzt.