Diabetiker leiden oft unerkannt an einer Herzschwäche

Von Cornelia Scherpe
14. Juni 2012

Viele Menschen mit Diabetes haben nicht nur mit ihrer Zuckerkrankheit an sich zu kämpfen, sondern auch mit Folgeerkrankungen. Ein häufiges Leiden dabei ist die Herzinsuffizienz. Doch bei vielen Diabetikern wird genau diese Herzschwäche nicht erkannt.

Auf diesen gefährlichen Umstand weist eine aktuelle Studie aus den Niederlanden hin. Hier wurden 605 Patienten untersucht, die mindestens 60 Jahre alt waren und sich aufgrund von Diabetes Typ 2 in Therapie befanden. Bei allen war die Krankheit allerdings so gut eingestellt, dass sie einen durchschnittlichen HbA1c-Wert von 6,7 hatten. Dennoch war es um die Gesundheit der meisten Patienten gar nicht gut gestellt. Bei 24 von ihnen war eine Schwäche des Herzmuskels bekannt, doch durch die Studie stellte sich bei 161 weiteren Senioren eine bisher unentdeckte und daher auch untherapierte Herzinsuffizienz heraus. Dies entspricht einer Dunkelziffer von 27,7 Prozent.

Ärzte sind über diese Ergebnisse stark beunruhigt, denn es bedeutet, dass jeder vierte Mensch mit Diabetes unerkannt an einer Herzschwäche leidet. Unbehandelt kann dies durchaus zum Tode führen. Von den 161 betroffenen Studienteilnehmern hatten zumindest 133 nur Probleme mit der rechten Herzkammer. Hier war die Auswurffraktion des Blutes dank der gesunden linken Kammer noch normal. Bei den übrigen 28 Senioren war jedoch auch diese bereits betroffen und die Leistungsfähigkeit um 45 Prozent gesenkt.

Die neuen Studienergebnisse sollen in die Versorgung der Diabetes-Patienten künftig mit einfließen. Die Funktionsleistung des Herzens sollte regelmäßig kontrolliert werden.