Anhaltende Depressionen trotz Therapie - dennoch sollte man nicht direkt die Medikamente wechseln

Von Cornelia Scherpe
29. Mai 2012

Menschen mit einer Depression sollten sich stets in eine Behandlung begeben. Im regelmäßigen Therapiegespräch mit dem Psychologen und durch die Einnahme von Medikamenten kann sich das Krankheitsbild mit der Zeit bessern. Leider gibt es keine Garantie für einen Therapieerfolg und viele Patienten fühlen sich trotz Arzt und Medikamente nicht besser. Im Schnitt geht man davon aus, dass 30 bis 45 Prozent der Therapien fehlschlagen.

In vielen Fällen einigen sich Arzt und Patient dann auf einen Wechsel der Medikamente. Doch auch das hilft nicht immer, es kann sogar die gesamte Situation verschlimmern. Spricht ein Depressiver nicht auf die eingenommenen Mittel an, steigt die Gefahr für einen Selbstmord und dem muss natürlich vorgebeugt werden. Dennoch sollte man nicht zu früh das gewählte Medikament absetzen und durch ein anderes ersetzen. In einer Studie hat sich gezeigt, dass die weitere Einnahme durchaus günstiger ist.

Behandelt wurden hier 189 Menschen mit schweren Depressionen. Alle reagierten auf ihr eingenommenes Mittel nicht, woraufhin ein Teil ein anderes bekamen. Bei der Auswertung der Studie zeigte sich jedoch kein Unterschied zwischen den Gruppen. Auch der Medikamentenwechsel hatte die Depressionen nicht verbessert. Bei einigen der Probanden waren die Symptome sogar schlimmer geworden.