Risikofaktor Lebererkrankung: Nach einer Darmkrebs-OP sterben gehäuft Patienten mit Leberzirrhose

Von Cornelia Scherpe
10. Mai 2013

Vielen Menschen mit Darmkrebs kann geholfen werden, indem in einem chirurgischen Eingriff das erkrankte Gewebe entfernt wird. Wie jede Operation so birgt auch diese einige Risiken und kann im ungünstigsten Fall für den Patienten tödlich verlaufen.

Wie hoch die Mortalitätsgefahr ist, hängt von vielen verschieden Faktoren ab und unterscheidet sich von Mensch zu Mensch stark. Forscher haben nun einen entscheidenden Risikofaktor herauskristallisiert, der die Gefahr auf jeden Fall steigen lässt: Leberschäden. Hat ein Patient bereits eine sogenannte Leberzirrhose, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit auf ein Versterben nach der OP sehr stark.

Ausgewertet wurden für dieses Ergebnis insgesamt 40.000 Daten, sodass eine aussagekräftige Gruppe erstellt werden konnte.

Die Sterberate in den ersten 30 Tagen nach der Operation lag bei Patienten mit erkrankter aber noch nicht zirrhotischer Leber im Durchschnitt bei 13,3 Prozent. Bei jenen, die bereits eine Leberzirrhose hatten, kam man auf 24,1 Prozent. Dem gegenüber standen gerade einmal 1,49 Prozent als Risiko derer, mit vollkommen gesunder Leber.

Einen verbindlichen Durchschnittswert können die dänischen Forscher allerdings nicht angeben, denn von Patient zu Patient schwankte das Risiko doch extrem. Die Gefahr für Leberzirrhose-Patienten bewegt sich demnach zwischen sechs Prozent und 41 Prozent. Dennoch lässt sich bereits daraus eine erhöhte Gefahr ablesen, denn für Patienten, die sich ohne jegliche Lebervorbelastung der Darmkrebs-Op unterziehen, liegt das Risiko nur zwischen einem und fünf Prozent.

Demnach ist selbst das niedrigste Risiko von sechs Prozent schon messbar über dem der anderen Patienten. Zudem traten in der Gruppe der Lebergeschädigten deutlich mehr Komorbiditäten auf. Die Patienten litten also an mehreren weiteren Erkrankungen, die ihre Lebenschancen weiter verschlechterten.