Rheuma löst doch keine Blutarmut aus

Von Cornelia Scherpe
15. Mai 2012

Viele Menschen mit Rheuma leiden zusätzlich an einer leichten bis mäßigen Anämie. Bei einer Anämie handelt es sich umgangsprachlich um eine Blutarmut. Natürlich hat der Betroffene nicht wirklich zu wenig Blut, doch es befindet sich zu wenig Hämoglobin darin. Das kann gefährlich sein, denn Hämoglobin transportiert den Sauerstoff durch den Körper und so kann eine Anämie zu schweren Problemen mit der Sauerstoffversorgung der Organe führen.

Viele Menschen mit Rheuma leiden an einer solchen Blutarmut, daher vermuteten Ärzte eine lange Zeit, dass beide Krankheiten eng zusammenhängen. Doch eine aktuelle Studie zeigt, dass die rheumatoide Arthritis und die Blutarmut nicht wirklich miteinander interagieren. Die entzündlichen Prozesse, die bei Rheuma im Körper ablaufen, lösen die Anämie nicht aus. Zwar haben tatsächlich mindestens 33 Prozent der Rheumatiker eine Anämie, doch diese ging in einer Studie bei 90 Prozent der Betroffenen eher auf Eisenmangel zurück. Von den 2.000 untersuchten Patienten hatten nur 78 Patienten tatsächlich eine entzündungsbasierende Blutarmut.

Weitere Auslöser für die Anämie waren Dinge wie übermäßiger Alkoholkonsum, ein schwerwiegender Mangel am Vitamin B12 oder Krebs. Diese Ergebnisse zeigen deutlich, dass man eine entdeckte Blutarmut bei Rheumatikern nicht einfach auf ihre Grunderkrankung schieben sollte, sondern eine genaue Analyse möglicher weiterer Ursachen wichtig ist. Das Rheuma selbst ist selten der wahre Auslöser.