Späte HIV-Diagnosen bei Patienten haben schwerwiegende Folgen

Von Katja Grüner
30. April 2013

Viele Menschen, die mit dem HIV-Virus infiziert sind ahnen nichts davon. Jedes Jahr werden in Deutschland neue HIV-Fälle diagnostiziert, im Jahr 2012 waren es laut einer Hochrechnung des Robert-Koch-Institutes 3400 Neuerkrankungen. Gut die Hälfte dieser Fälle sind die sogenannten Late Presenter.

Das sind Menschen, die den HIV-Virus schon längere Zeit in sich tragen und bereits ein deutlich geschwächtes Immunsystem aufweisen oder schon eine Aids-Erkrankung entwickelt haben. Für die Medizin stellt dies ein großes Problem dar, da die frühe Diagnosestellung bei der Krankheit sehr wichtig ist für die Therapie und um weitere Ansteckungen zu vermeiden. Da diese Patienten dann häufig ins Krankenhaus müssen oder vermehrte Krankheitstage haben, verursacht dies sehr hohe Kosten.

Ist die Krankheit bereits ausgebrochen und wird zu diesem Zeitpunkt erst erkannt, so ist mit einer geringeren Lebenserwartung zu rechnen. Ärzte sind also aufgefordert, mehr auf HIV-Symptome wie Fieber, Nachtschweiß, Lymphknotenschwellung oder Durchfall zu achten und den Patienten auf die Möglichkeit einer HIV-Infektion hinzuweisen.