Die meisten Menschen verarbeiten schwere Traumen erfolgreich von selbst

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
7. Juli 2009

Über Jahrzehnte leiden manche Menschen nach schwer erträglichen Erlebnissen. Solche Schicksale erzeugen Mitleid. Tröstlich dagegen, dass die Zeit seelische Verletzungen auch von selbst heilen kann. "Zwei Drittel der Traumatisierten genesen innerhalb eines Jahres von selbst", sagt Professor Andreas Maercker, Psychiater und Traumatherapeut an der Universität Zürich, in der "Apotheken Umschau".

Allerdings sinken mit zunehmendem Abstand die Chancen auf eine Spontanheilung. "Nach über einem Jahr gelingt das nur noch etwa fünf Prozent", fährt Maercker fort. So leiden etwa heute immer noch viele Teilnehmer am zweiten Weltkrieg unter damals erlebten Gräueln.

Eine Studie belegte das eindrucksvoll mit Zahlen: Etwa 1,4 Prozent der unter 60-Jährigen leiden an einer "Posttraumatischen Belastungsstörung". Bei den Älteren liegt der Anteil dagegen mit 3,4 Prozent deutlich höher. Aber auch ihnen können Psychotherapien noch helfen. Die Erfolgsquote liegt bei bis zu 80 Prozent. Bei einmaligen Ereignissen ist sie höher als bei wiederholten Traumata.