Wenn die Gesichtszüge entgleisen: Schockdiagnose Fazialisparese

Von Nicole Freialdenhoven
26. Mai 2014

Bei Gesichtslähmungen denken die meisten Menschen zunächst an einen Schlaganfall. Mit diesem werden typische Symptome wie herabhängende Mundwinkel, ein Taubheitsgefühl an der Wange oder die plötzliche Unfähigkeit das Augenlid zu schließen verbunden. Es muss jedoch nicht immer ein Infarkt des Gehirns die Ursache sein: In vielen Fällen liegt stattdessen eine Fazialisparese vor, bei der "nur" der Gesichtsnerv betroffen ist.

Lässt sich konkret identifizieren, welcher Teil des Nervs betroffen ist, spricht die Medizin von einer peripheren Parese. Leider ist dies nur in einem Drittel der Fälle die Ursache.

Bei rund zwei Dritteln handelt es sich um eine idiopathische Parese, bei der die Ärzte keine konkrete Ursache finden können. Dann müssen weitere Tests durchgeführt werden um mögliche Tumorzellen, Bakterien oder Infektionsherde im Körper aufzuspüren.

Tröstlich für die Betroffenen: In rund 80 Prozent der Fälle bildet sich die idiopathische Fazialisparese innerhalb weniger Wochen wieder zurück. Die Behandlung erfolgt dabei mit Kortisontabletten, die auf die Entzündung im Körper einwirken.