Tödliche Krankheiten und eine mögliche Allzweckwaffe dagegen

Durch das Auffangen von Nabelschnurblut können sonst tödliche Krankheiten geheilt werden

Von Viola Reinhardt
22. Mai 2009

Auch im Jahre 2009 gibt es noch eine Vielzahl an Erkrankungen, die aufgrund fehlender effektiver Therapien sehr oft tödlich verlaufen. Allerdings könnten die heute geborenen Kinder in der Zukunft derartige Krankheiten vermehrt überleben, denn eine regelrechte Allzweckwaffe findet sich in dem Nabelschnurblut.

Der Grund liegt darin, dass sich im Nabelschnurblut, das bei der Geburt gewonnen wird, entwicklungsfähige und junge Stammzellen befinden. Die Gewinnung des wertvollen Saftes geschieht ohne Schmerzen für das Kind oder die Mutter.

Ungefährliche Maßnahme um Leben zu retten

Nach der Entnahme, die direkt aus der Nabelschnur erfolgt, wird das Blut bei etwa minus 200 Grad in mit Stickstoff gefüllte Stahlbehälter eingelagert. Erkrankt das Kind im Laufe seines Lebens nun zum Beispiel an Leukämie, kann das eigene Blut verwendet werden und die oft mühevolle Suche nach einem geeigneten Knochenmarksspender bleibt außen vor.

Neben Krebserkrankungen lassen die derzeitigen Forschungsergebnisse auch den Schluss zu, dass das Nabelschnurblut auch bei Diabetes, Herzinfarkt oder Schlaganfällen eine wirksame Hilfe leisten kann. In Deutschland haben sich bislang etwa 60.000 Eltern für diese Präventionsmaßnahme im Sinne ihres Kindes entschieden, wobei das entnommene Blut in der seit 1997 existierenden Nabelschnurbank in Leipzig eingelagert wird.