Die häufigsten Gifte in der Wohnung und Möglichkeiten zur Entfernung und Vorbeugung

Gifte und Schadstoffe in der Wohnung gefährden die Gesundheit. Sie können sich in Textilien wie etwa in Tapeten, Teppichen, oder Vorhängen sammeln, doch auch Möbel gelten als möglicher Träger. Zu den den gesundheitlichen Beschwerden, die sie mit sich bringen können, zählen Atembeschwerden oder Allergien. Es gibt jedoch Möglichkeiten, solche Stoffe zu vermeiden. Informieren Sie sich über die häufigsten Gifte in der Wohnung sowie deren Entfernung und Vorbeugung.

Von Jens Hirseland

Schadstoffe in der Wohnung: Ursachen und Folgen

Einen großen Teil seiner Zeit verbringt der Mensch in seiner Wohnung. Daher ist es besonders wichtig, dass in den eigenen vier Wänden gesunde Lebensbedingungen herrschen. In vielen Wohnräumen lauern jedoch Gifte und Schadstoffe.

Viele Schadstoffe gelangen erst von draußen in die Wohnung. So können sie sich in

verbergen. Aber auch durch Baumaterialien oder den Straßenverkehr kommen fremde Substanzen in den Wohnraum.

Zahlreiche dieser Stoffe sind gesundheitsschädlich und können Beschwerden wie

hervorrufen. Besonders gefährdet sind Kinder. Schadstoffe völlig zu vermeiden ist kaum möglich - aber sie lassen sich zumindest reduzieren.

Arten und Vermeidung

Durch den Bodenbelag werden zahlreiche Wohnfaktoren wie das Wohlbefinden, das Raumklima, die Lufthygiene oder die Akustik beeinflusst. Mögliche Giftstoffe können im Material selbst oder in den benutzten Klebern enthalten sein.

Ebenso kommen schädliche Reaktionsprodukte von Bodenbelag und Kleber infrage. Vor allem in importiertem Billigmaterial befinden sich häufig gesundheitsschädliche Stoffe wie PCP oder Formaldehyd.

In Teppichen zum Festkleben sind mitunter ausdampfende Lösungsmittel enthalten. Zu den versteckten Gefahren zählen PVC-Böden, in denen sich schädliche Weichmacher befinden. Sogar Teppiche aus Naturmaterial sind nicht immer unbedenklich, da man sie oftmals mit Insektiziden behandelt.

Um die Schadstoffbelastung auf dem Boden zu reduzieren, wird empfohlen, Teppiche nicht zu kleben, sondern lieber zu verspannen. Bevor man einen bestimmten Teppich kauft, sollte man sich genau informieren, ob das Material auch wirklich frei von Schadstoffen ist.

Weitere Tipps:

  • Als gesundheits- und umweltschonende Materialien für Böden und Möbel bieten sich Fliesen, Wolle, Linoleum und Holz an.
  • Auch Farben und Baumaterialien findet man in umweltfreundlicher Form.
  • Ungewöhnliche, unangenehme Gerüche sollten nicht mit Duftölen und Co. überdeckt werden, sondern von einem Fachmann überprüft werden.
  • Treten Beschwerden auf, ist es sinnvoll, diese wenn möglich räumlich zu begrenzen.
  • In neu renovierten Räumen sollten während der Arbeiten, aber auch danach die Fenster geöffnet werden.

Giftstoffe

Giftige Stoffe verbergen sich aber nicht nur in Teppichen, sondern auch in anderen Materialien. So tritt Formaldehyd häufig aus Lacken, Schränken oder Spanplatten aus.

Ebenfalls gesundheitlich bedenklich sind

  • Holzschutzmittel in Wandverkleidungen
  • Pyrethroide in Wollteppichen
  • Weichmacher in Tapeten oder
  • PCB aus Fugendichtungen.

Diese Materialien bzw. die Bestandteile sollten so weit wie möglich vermieden werden.

Formaldehyd

Formaldehyd zählt zu den bekanntesten Umweltgiften. Es hat eine krebserregende Wirkung. In der Wohnung kann es zu Spanplattenherstellung bei Möbeln genutzt werden, ebenso im Innenausbau.

Polychlorierte Biphenyle

Polychlorierte Biphenyle zählen ebenso zu den Wohngiften. Typische Ursache ist die Ausdünstung aus Flammschutzmitteln. Auf lange Sicht hin können sie das Immunsystem schädigen.

Diethylhexylphthalat

Diethylhexylphthalat (DEHP) ist häufig besonders im Hausstaub vertreten. Man verwendet diesen Stoff als Weichmacher, mit dem man spröden Kunststoff nutzbar macht.

Schimmelpilze

Schwarzer Schimmel an alter Wand mit brauner Holzfußleiste
Schwarzer Schimmel an alter Wand mit brauner Holzfußleiste

Besonders häufig auftretende Wohngifte sind Schimmelpilze. Diese können Allergien und Atemwegserkrankungen hervorrufen. Ein Problem ist, dass die Pilze nicht immer als dunkle Flecken sichtbar sind, so dass man sie oftmals nur durch eine Laboruntersuchung nachweisen kann.

Mögliche Gründe für Schimmelpilzbildung können von außen eindringende Feuchtigkeit oder ein undichtes Mauerwerk sein. Als Vorbeugemaßnahme sollten die Wohnräume regelmäßig gelüftet werden. Außerdem wird empfohlen, die Möbel von den Außenwänden etwas abzurücken.

Asbest

Asbest ist mittlerweile in Deutschland verboten. Dennoch befinden sich in zahlreichen Haushalten noch immer Asbestquellen. Stellt man Asbest zum Beispiel in Bodenbelägen fest, müssen diese durch eine Spezialfirma ausgetauscht werden.