Dem Ledersessel einen angenehmen Geruch verschaffen

Besitzen Sie auch einen Ledersessel, der Ihnen über die Jahre lieb geworden ist? Oder handelt es sich dabei gar um ein Erbstück, das Sie mit vielen guten Erinnerungen in Verbindung bringen? Dann ist es verständlich, wenn Sie Ihren Ledersessel möglichst lange behalten wollen, auch wenn er vielleicht schon viel benutzt oder sogar abgenutzt ist. Leider bleibt häufig auch eine Geruchsbildung im Ledersessel nicht aus. Wie Sie Ihrem Ledersessel einen angenehmen Geruch verschaffen können, erfahren Sie hier.

Von Kathrin Schramm

Grundsätzliches zu Eigen- und Fremdgerüchen

Vorneweg: Nichts ist schwieriger zu entfernen als Gerüche, die sich einmal festgesetzt haben. Und es ist nun einmal so, dass jeder Mensch Ausdünstungen verursacht, die unter Oxidation mit der Luft zu mehr oder weniger angenehmen Gerüchen werden. Getragene Kleidung kann man ganz einfach waschen, aber bei Möbeln ist das gar nicht so einfach.

Beim Leder kommt erschwerend sogar noch der typische Eigengeruch hinzu, denn Leder riecht von Natur aus. Ob dieser Geruch als angenehm oder als störend empfunden wird, das hängt ganz von den individuellen Vorlieben ab.

In jedem Fall aber ist er unerwünscht, wenn er zu stark und zu konzentriert auftritt. Um Ihren Sessel von unerwünschten Gerüchen zu befreien, gehen Sie wie folgt vor.

Generell gilt, dass Glattleder in der Regel nur Eigengeruch entwickelt, während Weichledersorten dazu tendieren, Fremdgerüche aufzunehmen. Der Eigengerucht ist durch die Gerbung bedingt und meist nur schwer abzuschwächen.

Wer selbst durch tagelanges Lüften den Eigengeruch nicht aus dem Leder bekommt, kann es mit Überlagerung durch bestimmte Geruchsnotten versuchen. Es gibt solche, die eine neutralisierende Wirkung auf die menschliche Wahrnehmung haben, wie etwa der Duft von Ziterusfrüchten.

Riecht ein Ledersessel modrig, kann ein Zuviel an Feuchtigkeit Schuld daran sein. Bei einem muffigen Geruch, welcher besonders leicht von Leder aufgenommen werden kann, kann eine mechanische Reinigungshilfe die Lösung sein. Fakt ist, dass die Geruchsstoffe sich in den porösen Lederstrukturen ansammeln - ein Schlagen und Klopfen kann sie lösen, sodass sie sich verflüchtigen.

Geruchsstoffe können sich in den porösen Lederstrukturen ansammeln
Geruchsstoffe können sich in den porösen Lederstrukturen ansammeln

Erste Schritte

Reinigen Sie Ihren Sessel zuerst gründlich mit einem feuchten Tuch und dem Staubsauger. Stellen Sie sicher, dass alle entfernbaren Schmutzreste verschwinden.

Sind im Leder größere Flecken, so können diese mit einem speziellen Fleckmittel vielleicht entfernt werden. Reiben Sie danach das Leder mit einer speziellen Lederpflege ein, lassen Sie diese einziehen und polieren Sie dann nach.

Eine gute Lederpflege beinhaltet meist Stoffe, die Eigengerüche von Leder abmildern oder ganz unterbinden. Jedoch sollten Sie sie sparsam verwenden, um nachher nicht vom Eigengeruch des Pflegemittels gestört zu werden.

Geruchsbindung mit Backsoda und Co.

Mittel wie Natron und Backsoda sind für ihre geruchsbindenden Wirkungen bekannt; ein Versuch schadet also nicht.

Zu diesem Zweck streut man das Mittel gleichmäßig auf dem Sessel aus. Nach 24 Stunden wiederholt man dies, bis es nach drei Tagen zu einer Abschwächung des Geruchs gekommen sein sollte.

Lüften Sie!

Übrigens: Auch dem Ledersessel kann es nicht schaden, wenn er von Zeit zu Zeit ausgelüftet wird. Stellen Sie ihn dazu an einen geschützten Ort, an dem er bei Regen nicht nass werden kann.

Ideal ist, wenn er dabei trotzdem in der frischen Zugluft steht. Allerdings sollten Sie Leder niemals in die pralle Sonne stellen, da diese das Leder nur unnötig austrocknet und im schlimmsten Falle sogar bleicht.

Wenn Sie einen guten, geschützten Platz gefunden haben, dann lassen Sie Ihren Sessel dort ruhig einmal ein paar Tage stehen. Gut gepflegt und gut gelüftet wird er wesentlich angenehmer oder unauffälliger riechen als vorher.