Das Passivhaus - Effektiv wohnen und Energie sparen

Maximaler Wohnkomfort mit minimalem Aufwand: Das Passivhaus bietet ganz besonderes Wohnvergnügen für Energiesparer. Bekannt ist es für seinen geringen Energieverbrauch; durch eine gute Wärmedämmung ist eine klassische Heizung nicht notwendig. Entscheidend ist eine gute Lüftung. Informieren Sie sich über die Merkmale und Besonderheiten eines Passivhauses.

Britta Josten
Von Britta Josten

Passivhaus - eine Definition

Bei einem Passivhaus handelt es sich um ein Haus, welches ohne klassische Heizung auskommt. Die gute Dämmung ermöglicht die "passive" Nutzung der Wärme, was wiederum einen sehr geringen Energieverbrauch mit sich bringt.

Einmal konstruiert und aufgestellt, lässt sich mit dem Passivhaus bares Geld sparen. Doch nicht nur das - auch die Umwelt profitiert durch minimalen Energieeinsatz. Und weil sich die Vorteile dieser besonderen Wohnform herumgesprochen haben, setzen immer mehr Bauherren auf ein Eigenheim in Passivbauweise.

Hier sind der Phantasie übrigens nur wenige Grenzen gesetzt - auch Fertighäuser beispielsweise können im Energiesparmodus errichtet werden. Einige Hersteller haben den Trend bereits erkannt: Sie bieten passende Modelle für jeden Geschmack.

Das Haus kann durch die Abwärme der Sonne, der Haushaltsgeräte oder der einzelnen Bewohner ausreichend warm gehalten hat. Allerdings ist zu diesem Zweck eine spezielle Lüftungsanlage notwendig, um mit ihrem Wärmetauscher einen regelmäßigen Austausch von Luft zu ermöglichen. Besteht die Notwendigkeit, kann zudem auch ein geringer Rest an Wärmebedarf durch diese Anlage gedeckt werden.

Das Passivhaus wird durch die Abwärme von Elektrogeräten geheizt
Das Passivhaus wird durch die Abwärme von Elektrogeräten geheizt

Das Prinzip des Passivhauses

Dem Passivhaus liegt ein ebenso simples wie geniales Prinzip zu Grunde: Es nutzt alle einwirkende Energien so optimal, dass im Idealfall zum Beispiel auf zusätzliches Heizen verzichtet werden kann.

Möglich wird dies durch verschiedene Methoden: Zum einen ist das Passivhaus optimal isoliert. Einmal erzeugte Wärme verschwindet also nicht, wie dies bei herkömmlicher Bauweise oftmals der Fall ist.

Der besondere Clou aber liegt in einem speziellen Abluftsystem, welches den Austausch von frischer Luft sowie die Abfuhr warmer Luft reguliert. Hierdurch kann übers ganze Jahr hindurch eine möglichst gleichmäßige Temperatur ohne große Schwankungen erreicht werden.

Dies ist nicht nur günstiger, sondern sorgt ganz nebenbei auch noch für einen besonders hohen Wohnkomfort. Ein zusätzliches Lüften ist nicht notwendig, woran sich jedoch so mancheiner sicherlich erst einmal gewöhnen müsste.

Besondere Eigenschaften

Bei der Planung eines Passivhauses sollte penibel darauf geachtet werden, undichte Stellen sowie Wärmebrücken zu vermeiden. Besondere Merkmale sind

  • dreifach verglaste Fenster
  • Spezialfenster, die in der kalten Jahreszeit mehr Sonnenenergie aufnehmen als Wärme abgeben
  • eine unmögliche Überhitzung im Sommer bei Südfenstern - West- und Ostfenster sollten vermieden werden

Vorteile

Wer sich für ein Passivhaus entscheidet, kann von einigen Vorzügen profitieren. Allen voran geht hier der besagte niedrige Energieverbrauch. Des Weiteren zählt die einfache und unkomplizierte Heizmethode durch Sonnenenergie und Abwärme dazu.

Gut zu wissen und sehr vorteilhaft: hierzulande fördert die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) den Bau eines Passivhauses mit einem zinsvergünstigtem Darlehen. In anderen Ländern gibt es weitere Förderprogramme.

Ebenso nennenswert ist die konstante Raumtemperatur, selbst im Winter. Die Haustechnik kommt dabei in einer kleinen Anlage daher und nimmt nicht viel Platz weg.

Der gesundheitliche Aspekt

Gesund ist das Wohnen im Passivhaus obendrein: Die stabile Innenraumtemperatur schont den Kreislauf und sorgt für ein durchgängig angenehmes Klima, und durch das spezielle Lüftungssystem (ganz ohne Klimaanlage) ist die Luft nahezu frei von Pollen und weiteren Allergenen.

Nachteile

Nachteile gibt es auch ein paar, wenn auch nicht viele. Verglichen mit einem Neubau eines konventionellen Haustypen, muss man bei einem Passivhaus etwa 15 Prozent mehr Geld ausgeben. Auch ein Umbau eines Hauses (Altbaus) zum Passivhaus ist möglich; der finanzielle Mehraufwand liegt in diesem Fall zwischen 10 und 18 Prozent.

Auch zeitlich gesehen muss man drauflegen. Die längere Bauzeit ist u.a. auf die Hülle des Gebäudes sowie die besondere Dämmung der Bauten, die unter der Erde liegen, zurück zu führen.

Die längere Dauer wird zudem aber auch durch eine aufwendigere Planung verursacht. Denn Angebote in Form von Komplettpaketen wird man aktuell noch vergebens finden.