Heizungen und Rohre streichen

Stehen Renovierungsarbeiten an, sollte auch an die Heizungen und freiliegenden Rohre gedacht werden. Denn nicht nur an Tapeten und am Anstrich hinterlässt die Zeit ihre Spuren: Weiß gestrichene Heizungen und Rohre verfärben sich mit den Jahren gelblich und Lack droht abzublättern. Mit wenig Aufwand können der Lack erneuert und den Heizungen und Rohren neuer Glanz gegeben werden. Lesen Sie, worauf sie beim Streichen von Heizungen und Rohren achten sollten.

Christian Steinfort
Von Christian Steinfort

Equipment und Vorbereitung

Vor dem neuen Anstrich von Heizungen und Rohren mag so mancheiner zunächst zurückschrecken, gibt es doch teilweise sehr schwer zugängliche Stellen, die die Arbeit sehr aufwendig erscheinen lassen. Doch ein Neuanstrich lohnt sich, denn zum einen muss man sie dann nicht mehr hinter diversen Möbelstücken verstecken - dies ist bei Heizkörpern sowieso nicht zu empfehlen - und neben der Optik verbessert sich auch die Haltbarkeit.

Wer einen Designheizkörper sein Eigen nennt, sollte die Arbeit des Anstreichens aber lieber dem Fachmann überlassen. Die neuesten Modelle weisen besondere Farbgebungen und Oberflächenstrukturen auf, die man als Laie kaum nachempfinden kann.

Wichtig sind schmale Heizkörperpinsel, mit denen man auch alle nötigen Ecken erreicht, sowie eine spezielle Farbe. Der Pinsel hat einen langen Griff; die Borstenkante ist geneigt, sodass man auch die unteren Bereiche des Heizkörpers an der Rückseite erreicht.

Für das Streichen von Rohren ist auch ein Malerhandschuh zu empfehlen. Heizkörperplatten werden am besten mit Rollen angestrichen.

Entsprechenden Lack für Heizkörper und Rohre gibt es in jedem Baumarkt in verschiedenen Farben zum Streichen oder Sprühen. Der Lack muss hitzebeständig sein, damit er auf warmen Heizungen und Rohren haftet.

Als Standardfarbtöne bekommt man Weiß und Beige; wer bei dem bunten Farbangebot nicht fündig wird, kann sich auch einen Ton mischen lassen. Man sollte wissen, dass die Farbe bei älteren Heizungsmodellen nach etwa drei bis vier Jahren vergilbt, wenn man sich für Weiß entscheidet. Die neueren Modelle sind pulverbeschichtet und bewahren die Farbe in der Regel etwa zehn Jahre.

Abkleben und Reinigen

Bevor man sich ans Streichen - bzw. an die eigentliche Vorbereitung - macht, sollten Boden und Wand mit Papier oder Folie geschützt werden. Dnach geht es an die Reinigung der zu bemalenden Flächen. Hierfür empfiehlt sich eine Sodalösung, mit der Schmutzbeläge und Fett entfernt werden können; anschließend wird mit klarem Wasser nachgespült.

Abschleifen

Bevor der neue Lack aufgetragen werden kann, muss der Untergrund vorbereitet werden. Der alte Anstrich muss, sofern er bereits abblättert, mit einer Drahtbürste oder grobem Schmirgelpapier entfernt werden.

Ist der Anstrich noch fest, ist eine Reinigung von Fett und Staub ausreichend. Zur besseren Haftung des neuen Lacks sollte der alte Anstrich mit einem feinen Schleifpapier angeraut werden.

Rostentfernung

Häufig hat sich Rost an bestimmten Stellen gebildet. Bei Platten-Modellen sind besonders die Kanten gefährdet, zum Beispiel, weil man mit dem Wischmopp dort aneckt, sodass irgendwann der Lack abblättert. Generell ist der untere Bereich der Rohre bzw. des Heizkörpers anfällig.

Es wird empfohlen, sämtliche Roststellen bis auf das Metall zu entfernen, genauer gesagt abzuschleifen. Spart man sich die Arbeit, wird der Körper unter dem Metall weiterrosten.

Ein Fachmann sollte hinzugezogen werden, wenn Rücklauf oder Ventile bzw. deren Umgebung Rost aufweisen, genauso wenn der Heizkörper sich feucht anfühlt oder Wasser verliert. In diesem Fall wird ein Austausch der Heizung kaum vermeidbar sein - dann ist der Körper durchgerostet; das Anstreichen spart man sich in dem Fall.

Heizungen zu streichen ist eine fummelige Arbeit
Heizungen zu streichen ist eine fummelige Arbeit

Grundierung

Im nächsten Schritt werden blanke Stellen an Heizkörpern und Rohren angeschliffen und mit Rostschutz grundiert. Im Idealfall wiederholt man diesen Arbeitsschritt noch einmal nach dem Trocknen. Wird ein 2in1-Lack verwendet, ist die Grundierung bereits in dem Lack enthalten und dieser Arbeitsschritt ist überflüssig.

Streichen

Beim Streichen sollte zunächst die Rückseite des Rohrs bzw. des Heizkörpers gestrichen werden, ebenso die Zwischenräume der Heizung. Zu diesem Zweck verwendet man den Heizkörperpinsel. Für die Vorderseite verwendet man am besten einen kleinen Pinsel.

Den Pinsel sollte man immer gut abtropfen lassen, um ein sauberes und gleichmäßiges Ergebnis zu erzielen. Ein Streichen von oben nach unten verhindert, dass Tropfen des Lackes auf bereits behandelte Stellen fallen.

In der Regel ist ein einziger Anstrich ausreichend. Je nach Zustand und Farbe des alten Lackes ist ein wiederholtes Streichen manchmal aber unumgänglich.

Beim Streichen von Heizungen und Warmwasserrohren muss immer darauf geachtet werden, dass die Heizkörper kalt sind. Das Ventil der Heizung darf erst wieder aufgedreht werden, wenn der Lack vollständig getrocknet ist.

Handelt es sich um Gliederheizkörper, werden diese Parzelle für Parzelle abgearbeitet. Die Rippen erreicht man mit dem besagten Heizkörperpinsel; vorne arbeitet man mit dem kleinen Pinsel. Dabei streicht man an den Kanten ein zweites Mal drüber; auf diese Weise erhält man ein glattes Ergebnis.

Für die Heizkörperplatten wählt man eine Lackrolle. Bei der Auswahl ist darauf zu achten, dass sie mit flusenfreien Polyesterfasern bezogen ist. Gleichmäßig wird der Heizkörper damit von oben nach unten angestrichen.

Das Streichen von Rohren ist deutlich einfacher, da es keine schwer erreichbaren Ecken gibt. Man wird mit einem einfachen, kleinen Pinsel gut zurechtkommen.

Alternativ nutzt man einen Malerhandschuh. Diesen zieht man an, taucht ihn dann in Farbe und streift ihn ein wenig ab.

Nun muss man nur noch um das Rohr fassen und die Farbe daran abstreifen. Bei der Wahl des Handschuhs ist darauf zu achten, dass das Material für die entsprechende Farbe geeignet ist.

Sparsam sein

Generell wird empfohlen, eine möglichst dünne Farbschicht aufzutragen. Bei zu viel Farbe bzw. bei mehreren Farbschichten kann die Wärmeleitfähigkeit negativ beeinflusst werden. Auch aus diesem Grund ist es so wichtig, den Heizkörper zuvor von sämtlichen Lackresten zu befreien.

Eine gute Alternative stellt das Farbspray dar, da man damit eine sehr dünne Schicht auftragen kann. Der Nachteil ist allerdings, dass man damit die betreffene Wand sowie die restliche Umgebung vor dem Sprühnebel schützen muss, was sich nicht überall als einfach erweist.