Individuelle Wandfarbe - Hinweise zum Mischen von Farben

Als Farbmischung wird die optische Verbindung von einer Grundfarbe mit mehreren anderen Farben bezeichnet. Unterschieden wird in die additive sowie in die subtraktive Farbmischung. Die im Druck verwendete autotypische Farbmischung ist das Ergebnis aus beidem. Ziel ist, die persönliche Wunsch-Wandfarbe zu erhalten. Man kann die Farben selbst mischen oder z.B. im Baumarkt anmischen lassen. Holen Sie sich Tipps zum Mischen von Wandfarben.

Von Kai Zielke

Jede Farbe wird durch das Licht hervorgerufen und visuell durch das menschliche Auge wahrgenommen. Das Wort Farbe hat verschiedenartige Bedeutungen. Sie reichen von der Farbigkeit als einem visuellen Sinneseindruck über die Farbbezeichnung für einzelne Farbnamen bis hin zu Lichtfarben.

Wunschfarbe zusammenmischen

Diese Differenzierungen treten jedoch in den Hintergrund, wenn es darum geht, eine individuelle Wandfarbe ebenso gekonnt wie wunschgerecht zu mischen.

Das Angebot an Wandfarben im Baumarkt und Co. ist mittlerweile zwar sehr groß, doch immer wieder kommt es vor, dass der gewünschte Ton nicht verfügbar ist. Manchmal fehlen dabei auch nur kleine Nuancen; so ist die Farbe beispielsweise nur ein bisschen zu dunkel oder zu hell. Mit dem Zugeben einer anderen Farbe kann sich das Ergebnis in die gewünschte Richtung verändern.

Wie das Wort "Mischen" sagt, werden bei diesem Vorgang mehrere Farben so vermischt, dass sie im Ergebnis die gewünschte Farbmischung ergeben.

Ein solches Ergebnis lässt sich jedoch keineswegs mit jeder Farbmischung erzielen. Gemischt werden können nur ausgewählte Farben, und die auch nur nach bestimmten Kriterien.

Grundfarben

Zum Mischen eignen sich die Grundfarben, mit denen sich bestimmte Farbwahrnehmungen erreichen lassen.

  • Die drei Grundfarben der additiven Farbmischung sind Blau, Grün und Rot.
  • Für die subtraktive Farbmischung werden die drei Grundfarben Cyan, Gelb und Magenta verwendet.

Die Grundfarben innerhalb dieser beiden Systeme sind Primärfarben. Wenn beispielsweise in der additiven Farbmischung die beiden Farben Rot und Grün gemischt werden, dann ergibt das die Farbe Gelb. Sie ist eine Sekundärfarbe der additiven Farbmischung und gleichzeitig eine Grund-, also Primärfarbe der subtraktiven Farbmischung.

Die Mischung von drei Primärfarben führt zu einer Tertiärfarbe. Sind alle drei Farbanteile gleichgroß, wird die Tertiärbarbe als Unbunt bezeichnet.

Dem Heim- oder Hobbywerker sind diese Vorgaben einer Farbmischung oftmals nicht so bewusst, wenn er sich selbst eine individuelle Wandfarbe mischen möchte. Im Einzelhandel, im Onlineshop oder im örtlichen Baumarkt ist das Angebot an Farben sowie Farbtönungen groß und vielseitig, die miteinander sowie untereinander zu einer ganz individuellen Wandfarbe gemischt werden können.

Entweder gibt es schon eine klare Vorstellung über die Wandfarbe - dann kann gezielt gesucht werden. Oder aber es wird aus dem vorhandenen Farbenangebot eine individuelle Wandfarbe zusammengestellt, sozusagen gemixt.

Die richtige Mischfarbe zu finden ist nicht einfach
Die richtige Mischfarbe zu finden ist nicht einfach

Beispielfarben

Für die bevorzugte Wandfarbe Türkis beispielsweise ist Blau die Grund- und Grün die Mischfarbe. Aus dem Mischungsverhältnis beider Farben lässt sich der gewünschte Türkiston erzielen.

Mit einer geringen zusätzlichen Menge an Deckweiß kann sowohl die Grund- als auch die Mischfarbe vermischt werden, wodurch ein jeweils hellerer Farbton erzeugt wird.

Das Mischen der Farben Gelb und Blau ergibt ein individuelles Grün, während Rose durch die Kombination aus Rot und Deckweiß erreicht wird. Und ein optisch ansprechender Grauton lässt sich durch die Farbe Schwarz in Verbindung mit Deckweiß mischen. Auf diese Weise können beliebig viele individuelle Wandfarben gemischt werden.

Auf die Farbe Deckweiß kann beim Mischen einer individuellen Wandfarbe kaum verzichtet werden. Mit ihr lassen sich die Grund- und Mischfarben in ihrer Farbintensität ganz maßgeblich beeinflussen.

Möchte man einen Farbton nur etwas in seiner Helligkeit verändern, wird in der Regel einfach zu Abtönfarbe gegriffen. Diese mischt man mit einer weißen Wandfarbe und nach gründlichem Umrühren lässt sich überprüfen, ob der Farbon stimmt, oder ob er beispielsweise noch kräftiger ausfallen soll - in dem Fall gibt man noch etwas von der Abtönfarbe hinzu.

Wer so vorgeht, sollte stets ausreichend Farbe für die gesamte zu streichende Wandfläche anmischen. Es ist nahezu unmöglich, den exakten Ton noch einmal hinzubekommen.

Kräftige oder leichte Wandtönung?

Entscheidend ist dabei die Überlegung, ob die Wandfarbe eher kräftiger oder nur leicht getönt sein soll. Dafür sind wiederum Größe und Höhe des Raumes ausschlaggebend. Ein kleineres Zimmer mit seiner genormten Deckenhöhe wirkt buchstäblich bedrückend, wenn seine Wände in kräftigen und dunklen Grundfarben gestrichen sind.

Das Farbmischen kann in etwa mit dem Mischen der Farben in einem Tuschekasten verglichen werden. Dabei sind die Grundsätze der additiven sowie der subtraktiven Farbmischung zu beachten. In den meisten Fällen ergibt sich das von selbst, weil sich ansonsten die gemischten Farben, wie es gerne genannt wird, beißen würden.

Wichtig ist dabei auch ein gutes Vorstellungsvermögen
Wichtig ist dabei auch ein gutes Vorstellungsvermögen

Mischfarben

Dabei kann von den folgenden feststehenden Mischfarben als einem Ergebnis der Farbenmischung ausgegangen werden.

  • Rot + Grün = Gelb
  • Rot + Blau = Magenta
  • Grün + Blau = Cyan
  • Gelb + Magenta = Rot
  • Gelb + Cyan = Grün
  • Magenta + Cyan = Blau

Bei den Farben Rot, Grün und Blau wird vom RGB-Farbraum gesprochen, bei den Farben Cyan, Magenta, Yellow für Gelb und einem Schwarzanteil von dem CYMK-Farbmodell. RGB ist der additive Farbraum, CYMK das subtraktive Farbmodell. Wenn diese Grundsätze bei der individuellen Wandfarbe berücksichtigt werden, dann ist ein farblich ansprechender Erfolg garantiert.